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Vier Jahre nach unserer ersten KF sind wir im Mai 2016 bei Nr. 19 angelangt. Diesmal geht es weniger um die Route als mehr um das Schiff, da es nur wenig neue Destinationen, dafür umso mehr Seetage gibt. Ideale Voraussetzungen für ein Schiff der Quantum Class von Royal Caribbean.

Hier kann keine Langeweile aufkommen, das haben wir schon auf der Quantum otS Transatlantik im Vorjahr genossen. So ist es eine Art Heimkommen und wir finden schnell die Orientierung, was für Erstfahrer bei so vielen verschiedenen Bereichen nicht ganz leicht ist.

Nach vier mal Celebrity und Norwegian in letzter Zeit begegnen wir wieder mal den Dreamworks Figuren...nach der RCI-Pause auch wieder sehr nett.




Tag 1:

Ich beginne kurz mit Anreise und Vorprogramm. Ausnahmsweise haben wir eine Inklusiv-Reise gebucht. Wir entscheiden uns bei den zwei täglichen Emirates Flügen ab Wien für den Nachtflug und kommen um 06:00 früh in Dubai an. Sitzabstand, Service, Essen ist schon etwas besser als bei anderen Fluglinien, zugegeben, aber den riesigen Qualitätsunterschied kann ich nicht feststellen. Wir werden ja sehen, wie es dann auf der Langstrecke retour ab Singapore aussieht.

Nach einem kurzen Transfer ins Holiday Inn Hotel müssen wir etwas warten, bis unser Zimmer fertig ist und sehen uns das Headquarter von Emirates an, es gibt auch eine Kantine, die öffentlich zugänglich ist.



Und hier kommt bereits das Hauptthema der ersten Tage, die Hitze. Es ist unerträglich heiss, weit über 40 Grad, man kann sich nur minutenweise im Freien aufhalten, muss sofort ins klimatisierte Innere flüchten.
Peter (Xphan) hat mich vorgewarnt und recht behalten.

Da wir schon mal vier Tage in Dubai waren, verzichten wir auf irgendein Sightseeing und fahren einfach mit der Metro in die Dubai Mall, wo wir den Nachmittag und Abend verbringen. Shoppen, Food Court, Aquarium, Lichtershow am Springbrunnen, die Zeit verfliegt im Nu. Wir freuen uns über den neuen Five Guys Standort, einem unserer New Yorker Lieblings-Hamburger-Restaurants, den gab es letztes Mal noch nicht.















Tag 2:

Wir checken aus und fahren mit dem Taxi zum Schiff. Die 20 Dirham Hafengebühr zahlt man nur beim Rausfahren aus dem Hafen. Taxis sind spottbillig in Dubai, wir zahlen umgerechnet nur 12€.

Über die Schnelligkeit des Check-Ins möchte ich am liebsten gar kein Wort mehr verlieren. Wir gehen praktisch ohne Wartezeit durch, Fotos haben wir schon zu Hause am Computer abgespeichert, so einfach kann es gehen. Der Terminal ist großzügig und hypermodern, das könnten sich andere zum Vorbild nehmen.





Die verlorene Nacht im Flieger macht sich bemerkbar und wir bleiben am Schiff, noch dazu ist es ziemlich leer, weil viele Leute Landausflüge gebucht haben. Diese drei verschiedenen Pooldeck-Bereiche, zwei davon klimatisiert, sind einmalig schön gestaltet, die großen Fensterflächen, die Pflanzen, die Wasserflächen.

Ich habe mir den Spaß gemacht alle Sitzplätze in den Warmwasser/Whirlpools zusammen zu rechnen. Im Solarium gibt es in den mittleren dreistufigen Pools 57 Sitzplätze plus an den Seiten 35, im Indoorpool-Bereich 24, im Außenbereich 17 Plätze. Ergibt eine Anzahl von 133 Plätzen. Zum Vergleich haben die 6 Whirlpools auf der Solstice Class rund 48 Plätze.

Sicherlich nur ein Detail, aber ich wiederhole nur das, was ich schon nach der Quantum-KF geschrieben habe, es gibt nichts Vergleichbares auf irgendeinem anderen Schiff am Markt, das Raum-Passagier-Verhältnis ist Top.














Tag 3:

Es ist Freitag, gleichbedeutend wie Sonntag bei uns. Wir nehmen uns ein Taxi zum Creek, überqueren mit einem der Abras den Fluß und schlendern durch den Spice Souk und den Gold Souk. Viele Geschäfte sind geschlossen, wegen der relativen Ruhe sind die Verkäufer noch etwas aufdringlicher als sonst. Im gleichen Geschäft wie letztes Mal decken wir uns mit herrlichen iranischen Pistazien ein.

Die Hitze ist fast nicht auszuhalten und wir begeben uns per Boot und Taxi zurück aufs Schiff. Auslaufzeit ist 14:00.












Dann eine Überraschung, wir treffen ein ganz nettes Schweizer Paar, mit denen wir 14 Tage auf der Panama-KF 2014 waren. Wir tauschen unsere Buchungsdaten immer aus, aber diesmal dachte ich nicht, dass sie Zeit hätten, mitzukommen. Die Freude ist groß, dass wir wieder gemeinsam segeln.

Abends beim Captain's Empfang erfahren wir die Aufteilung der Nationen. Es sind 61 Nationen vertreten, so viel zu den Falschmeldungen es handle sich um ein "Ami"-Schiff. Man sollte sich etwas anderes einfallen lassen...740 Amerikaner, 720 Australier, 700 Briten, 680 (!) Deutsche. 2800 von 4000 Gästen kommen aus diesen 4 Nationen. Ein großer Teil der englischsprachigen Gäste sind chinesischer oder indischer Abstammung.

Ich habe hier niemanden getroffen, der auch nur eine Sekunde daran denkt, nochmal z.B. auf eine Aida zurückzugehen oder auszuprobieren.

Die Freundlichkeit und Zuvorkommenheit der Australier ist genau so hoch anzusetzen wie die der Amerikaner oder Kanadier und von daher sieht's noch immer ganz gut aus.

Abends in der Music Hall treten die Bohemians mit der Queen-Show auf, der Sänger ein wiedergeborener Freddie Mercury, eine der besten Musikdarbietungen, die wir je sahen.

Tag 4:

Ankunft Muscat, Oman. Auch hier haben wir die Hauptsehenswürdigkeiten bei angenehmeren Temperaturen früher mal besichtigt. Vor dem Schiff eine lange Warteschlange in der prallen Sonne beim Big Bus. Nein, danke.







Der Shuttle Bus bringt uns zum Gate, wir gehen zu Fuß zum Souk, wo man im Schatten bei 42 Grad halbwegs erträglich durch schlendern kann. In der Sonne würde ein Thermometer wahrscheinlich platzen.

Insgesamt zwei Stunden sind wir an Land, das reicht. Falls jemand Ausflugsmöglichkeiten sucht, es gibt dort keinen einzigen Schalter, nur Taxifahrer. Preis ist fixiert, 10 OMR (25€) pro Stunde. Einen Fahrer sah ich mit einem Namensschild, da hat jemand vielleicht im Internet gebucht. Max, leider hab' ich sonst keine Infos...







Northstar muss jetzt auch reserviert werden, wir buchen für 14:00 und bestaunen die tolle Aussicht auf die Berge rund um Muscat aus der Gondel in 90 m Höhe. Was für eine Kulisse.







Tag 5 bis Tag 7:

Drei Seetage sind es bis Indien.

Übliche Seetags-Routine, mit dem Unterschied, dass es noch abwechslungsreicher als sonst verläuft.

Alleine die Vielfalt der Speisen in den vier veschiedenen Hauptrestaurants plus Bistro, Sorrentos, Two70 und Windjammer ist unschlagbar. Durch unsere Freunde in der Suite kommen wir auch wieder ins Coastal Kitchen, war auf der Quantum das Top Restaurant, hier einmal nicht so besonders, beim zweiten Mal Spitze, bestes Rib Eye Steak seit langem.

Jamie’s Italian war schon auf der Quantum Klasse, auch diesmal gehen wir dorthin.

Gym ist auf diesem Schiff vor dem Frühstück tägliches Pflichtprogramm, es wird auch an allen Seetagen durchgezogen.

Ripcord by iFly (Fallschirmsprung-Simulator) ist für den dritten Seetag reserviert und macht wieder riesigen Spaß.















Tag 8:

Ankunft Cochin, schon im Vorhinein haben wir uns mit drei weiteren Paaren aus Deutschland und Australien einen privaten Landausflug ausgesucht. Dieser wird ein voller Erfolg und kann auf jeden Fall empfohlen werden. Preis 110$ für 2 Pax.

Website:
keralatourist.net

Wir besichtigen ein paar Sehenswürdigkeiten in Cochin wie die Kirche in der Vasco da Gama beerdigt wurde, er wurde später nach Portugal überstellt. Nicht nur das Verkehrsgewühl, auch die chinesischen Fischernetze, die uns vorgeführt werden und wo man 2 Tonnen schwere Felsbrocken mit Seilen herunterzieht um das Netz ins Wasser zu bringen, beeindruckt uns.

Die 70 km weite Fahrt zu den Hausbooten dauert gute zwei Stunden, der 1. Juni ist der erste Schultag und wir sehen hunderte Schulkinder in verschiedenen Uniformen. Gefahren wird wie in Vietnam auf Teufel komm raus, Gesetze gelten keine.











Wir bekommen ein wunderschönes Hausboot mit zwei Schlafzimmern und Bädern, vorne ein Esstisch mit Sesseln und Liegen, zugeteilt. Ein Steuermann, zwei Köche und unser Guide kümmern sich um uns acht Gäste. In mehr als vier Stunden tuckern wir durch die breiten und auch engen Kanäle und Lagunen der Backwaters. Dies wird von den anderen Anbietern nicht gemacht.

Der Wind macht die schwülen Temperaturen erträglicher, jetzt wissen wir warum Cochin das Venedig des Ostens genannt wird. Immer wieder begegnen wir einige der 1500 Hausboote, die hier rumfahren und jedesmal winken wir uns zu. Es ist ein total entspannender Tag, hervorragender 5-gängiger Lunch und Afternoon Tea wird uns auch serviert, alles super.

Inklusive Rückfahrt sind wir 10 Stunden unterwegs, müde, aber sehr zufrieden mit der Tour kommen wir um 19:30 am Hafen an.











Tag 9:

Einiges haben wir uns für den zweiten Tag in Cochin aufgehoben. Wir mieten uns im Hafengelände ein TukTuk, Fahrer und unsere Namen werden notiert, Preis ist mit 10$ für vier Stunden fixiert.

Die südliche Provinz Kerala, in Indien wird sie God's Own Country genannt, ist eine der fortschrittlichsten, kosmopolitischsten und tolerantesten Provinzen Indiens. Etwas über 50% sind Hindus, 25% Moslems, der Rest Christen.

Als erstes fahren wir über die Brücke zum Mattancherry oder auch Dutch Palace, weiter zu einem Elephant Camp und einigen Spice Markets. In einer Einkaufsstrasse hat man eine Riesenauswahl an Kleidern und Stoffen in vielen Farben und Mustern.

Schlusspunkt ist dann eine der schönsten Ecken von Cochin Old Town, das Jew Town mit der Synagoge. Es leben aber nur mehr vier Personen jüdischen Glaubens in Cochin, hundert in Kerala.

Es gibt eine Fussgängerzone - danach sind die Taschen gefüllt mit Kleidung und Gewürzmischungen, wie Vegetable und Chicken Masala, Turmeric Powder und Kerala Chili.

Trotz der Monsun-Zeit, die heuer schon zwei Wochen früher Mitte Mai begann, hat uns der Regen an den zwei Tagen verschont. Spannend und faszinierend war der 2-tägige Indien Aufenthalt jedenfalls, es wird nicht unser Lieblings-Urlaubsland, aber wenn es eine Gelegenheit gibt, wo Kreuzfahrtschiffe hier vorbei kommen, wird es uns freuen.












Tag 10 bis Tag 13:

Vier weitere Seetage folgen - mit Sport, Unterhaltung und Spaß mit vielen alten und neuen Bekanntschaften, auch aus der Social Hour in der Diamond Lounge.

Drei Shows sollten reserviert werden.

The Dreams im Royal Theatre,

Spectra's Cabaret im Two70,

Live. Love. Legs. im Royal Theatre

Aufwändige Inszenierungen, fantastische Technik, 22 Darsteller, 9-Personen-Orchester auf der Bühne, beeindruckend allemal. Allerdings fallen die Shows doch etwas hinter denen auf der Quantum zurück, leider gibt es kein eineinhalbstündiges Musical. Das Entertainment ist einfach schon auf den chinesischen Markt ausgerichtet und ist dort nebensächlich.

Der Funke springt nicht ganz rüber, es gibt keine Standing Ovations, was bei dem Namen des Schiffs eigentlich dazu gehören sollte.











Tag 14:

Ankunft 7 Uhr in Georgetown, Hauptstadt der Insel Penang, Malaysia. Seit Jahrhunderten haben sich hier Siedler aus der ganzen Welt niedergelassen und ihre Sprachen und Kultur mitgebracht.

Die Engländer haben den freien Handel eingeführt und noch heute sieht man schöne Kolonialbauten aus dieser Zeit.

Penang ist die Street Food Hauptstadt der Welt und berühmt wegen der überall in der Stadt verbreiteten Street Art.









Wir nehmen ein Hop On Hop Off Ticket, fahren nur die City Tour, für die Beach Tour bleibt zu wenig Zeit. Erster Punkt ist die Talstation der Penang Hill Schrägseilbahn. Wir sind früh dort und nach kurzer Wartezeit fahren wir die 2 km lange Strecke auf den Berg. Die Aussicht ist wegen der diesigen Dunstglocke eingeschränkt, um 9 Uhr haben wir schon 32 Grad. Es gibt Wanderwege neben saftig grünen Pflanzen und Blumen.











Nächste Station ist der Kek Lok Si Tempelkomplex, wo wir durch überdachte Märkte die Stufen hoch steigen. Im Gegensatz zur sehr sauberen und gepflegten Stadt ist der Aufgang zum Tempel total verfallen, überall stinkt es nach aufgeschnittenen Delia Früchten, viel mehr als in Thailand oder Vietnam.








Zurück im äusseren Zentrum gehen wir den Rest zu Fuß, die Hitze und vor allem die hohe Luftfeuchtigkeit machen uns zu schaffen, aber man sieht halt viel mehr. Zum Abschluss besichtigen wir noch Chew Jetty, alle Häuser auf Stelzen, alles sehr touristisch.

Penang können wir uns wegen der schönen Strandhotels durchaus als Feriendestination vorstellen und hat uns positiv überrascht.

Nach sechs Stunden sind wir zurück am Schiff, eine Stunde später laufen wir aus.










Tag 15:

Nach 24 Stunden legen wir um 16 Uhr in Singapore an. Der heutige halbe Seetag ist der einzige der Reise mit knapp weniger als 30 Grad, bedecktem Himmel und etwas Regen. Nach der Ankunft in Singapore klart es auf und wir geniessen die Aussicht auf die Skyline.

Unsere Top Stadthäfen bis jetzt alphabetisch:

Hong Kong
Miami
New York
San Diego
Singapore
Vancouver

Sagenhaft die Masse an Container- und Frachtschiffen, die wir an diesem Nachmittag eine Stunde lang umschiffen, um zum modernen Terminal nahe dem Marina Bay Sands Hotel zu gelangen. Daran kann man eindrucksvoll ermessen in welcher Region es die besten Wirtschaftsaussichten gibt.

Wir haben erst vor sechs Monaten einige Tage hier verbracht und gehen abends nur kurz vom Schiff um den Online Check-In durchzuführen und verzichten auf weitere Besichtigungen.










Tag 16:

Wir haben uns für den Vormittagsabflug mit Emirates nach Dubai entschieden. Sicherheitshalber nehmen wir deshalb den Self Carry Check Out um 7 Uhr. Taxi ist in 30 min am Changi Airport. Flüge bis Wien mit 13 Stunden Flugzeit plus 3 Stunden Transferzeit in Dubai völlig zufriedenstellend.


Fazit:

Kabinen sehr geräumig, viel Stauraum, sogar besser als die der Celebrity Solstice Aqua Class.






Qualität der Speisen in den Hauptrestaurants sehr gut, im Windjammer unterdurchschnittlich, abgesehen von der Bäckerei, Celebrity backt kein so gutes Brot.






Kaffee, besser nennt man es grau-braune stinkende Brühe, ist auf sämtlichen Ausgabestationen ungeniessbar, schlimmer war es noch auf keinem Schiff. Ohne dem ausgezeichneten Seattle's Best Coffee in der 24 Stunden geöffneten Diamond Lounge hätten wir nicht überlebt.

Die Diamond Lounge ist mit dutzenden Kameras bestückt, wird aufgelassen und zu einem High Rollers Casino mit besonders hohen Einsätzen umgebaut.

Personal zwar bemüht und freundlich, aber teilweise unbeholfen und noch nicht fertig geschult.

Wegen der vielen deutschsprachigen Gäste, inklusive einige aus der Camp David Fraktion, etwas ungewohnte Atmosphäre, darauf waren wir nicht eingestellt.

Wunderschönes, modernes Schiff, keine überfüllten Bereiche wegen der vielen verschiedenen Aktivitäten während des Tages und Abends. Das Gesamtkonzept überzeugt uns wieder zu 100%.


Das letzte halbe Jahr war in jedem Fall das aufregendste unseres Kreuzfahrt-Lebens, beginnend mit Singapore/Thailand/Vietnam/Hongkong, danach sieben karibische Inseln ab New York, danach Hawaii bis Vancouver und schliesslich Dubai/Indien/Malaysia bis Singapore. In dieser Tonart wird es kaum weitergehen.