Holland America Line Eurodam

Unsere 33. Kreuzfahrt seit 2012, die erste auf einem Schiff der HAL und mit 28 Tagen unsere längste. Hiermit auch mein längster Reisebericht.

Die Route führt uns nach Französisch-Polynesien, die Inseln im Südpazifik liegen ca. 16.000 km von Europa entfernt.

Von Sydney aus sind die Inseln mit dem Schiff in 14 Tagen erreichbar, aber wir wollten nicht nach 2018 wieder den weiten Flug nach Australien auf uns nehmen, ganz zu schweigen vom Rückflug ab Tahiti. Daher fiel die Entscheidung auf Abreise/Ankunft Kalifornien.

Hinweis zu den Fotos:

Diese sind auf mehrere Alben aufgeteilt, den Link findet ihr am Ende des dazugehörigen Textes.

Ganz am Ende dann noch die Links zu fünf Kurz-Videos, die sind auf Youtube hochgeladen. Fotos und 4k-Videos sind mit dem iPhone XS Max aufgenommen, Schlepperei einer Kamera endgültig vorbei. Unterwasseraufnahmen leider mit einer nicht so optimalen Hülle, durch das Plastik ist die Schärfe beeinträchtigt. Die Haie erkennt man trotzdem…

Vorprogramm:

Tag 1:

Flug mit Swiss über Zürich nach Los Angeles. Die fast 12 Stunden sind eine Qual, die Boeing Triple 7 ist sehr, sehr eng.
Thema Lufthansa:
Unverständlich, dass Swiss ganzjährig LA anfliegen “darf”, Austrian erst wieder mit Beginn des Sommerflugplans. Rund 50 Pax müssen von Wien den Zubringerflug nehmen und wegen einer Verspätung in Zürich zum Anschlussflug hetzen. Eigentlich bin ich ganz schön sauer auf die LH, das wird denen aber egal sein…Hauptsache MUC und ZRH Abflüge werden aufgefüllt.

Austrian MIA im Winter? ebenfalls Fehlanzeige, das betrifft uns immer wieder.

Demnächst nehmen sie der AUA auch noch den immer gut gebuchten Toronto Direktflug weg und lassen den Star Alliance Partner Air Canada übernehmen. Stattdessen bekommen sie Montreal.

Lassen wir den Ärger über die Airlines hinter uns, weil eine unserer Lieblingsstädte, die Stadt der Engel wartet, wo wir Verwandtschaft haben. Nach unserem letzten Besuch hat die Familie Zuwachs bekommen, daher bevorzugen wir ein eigenes Apartment zu mieten.

Es liegt im Valley Village, nur 30 Minuten Autofahrt über die Hügeln West Hollywoods von ihrem Wohnort in Beverly Hills entfernt.




Tag 2 und 3:

Wir kennen aus vorherigen Aufenthalten LA und Umgebung recht gut und das Wochenende ist für Privatangelegenheiten verplant. Sie haben eine 200qm Wohnung in der besten Gegend von Beverly Hills gekauft. Der berühmteste Zipcode in LA, 90210, hat den Nachteil, dass jeder Handwerker den Preis verdoppelt, sagen sie.

4-stündiger Spaziergang in der Umgebung der Wohnung. Zuerst in die Library, da sieht man wie so oft in den USA wie viele Kinder an einem Sonntag lesen und lernen. Bei uns haben die Bibliotheken geschlossen.

Weiter zum Rathaus mit der Polizeistation. Bekannt aus dem Film Beverly Hills Cop, wo Eddy Murphy verhaftet wird und sagt das müsse das schönste Gefängnis der Welt sein. Gegenüber das Beverly Hills Zeichen und die alten Bäume im Beverly Gardens Park beim Santa Monica Blvd.





Um die Ecke beginnt der Rodeo Drive, eine der teuersten Einkaufsstraßen der Welt, endet beim Landmark Hotel Beverly Wilshire.




Tag 4:

„Meet me at Third and Fairfax“ steht für die Adresse des Original Farmers Market seit 1934. Berühmt wie der Union Square Green Market in NYC oder der Naschmarkt in Wien.

Dieser Markt und die Open Air Mall The Grove gehört zu unserem Fix-Programm in LA.





Im Album findet ihr Fotos einer großen Auswahl an scharfen Saucen:





Wieder mal Bummel über die Promenade am Venice Beach, wo Schwarzeneggers Karriere begann. Da sind immer Muskelmänner beim Training.

 

 




Der Tag endet mit dem Sonnenuntergang am Santa Monica Beach, der Pier ist das Ende der Route 66.




Fotoalbum Los Angeles:
photos.app.goo.gl/myQsDt4MmehXgwps6


Eine gute Zusammenfassung der großartigen City of Angels mit Umgebung und warum auch mehrere Reisen hierher nicht reichen:
visit-usa.at/kalifornien-los-angeles-zehn-bezirke/


Tag 5 und 6:

Es gibt einen Standortwechsel, einer der berühmtesten Strände südlich von LA ist das Ziel, Laguna Beach.

Es ist eine 6-stündige Fahrt, zuerst Megastau über die 12-spurigen Freeways durch LA. Übrigens die Ausdehnung der Stadt: 70 km lang, 40 km breit, mit Umgebung 18 Mio. Einwohner. Ohne Stau geht’s halt nicht.

Dann eine schöne Strecke über den Pacific Coast Highway von Manhattan- Hermosa- und Redondo Beach bis Long Beach zur alten Queen Mary, zuletzt gesehen in den 90er Jahren. Damals großer Ansturm und Warteschlangen vor den Kassen, heute tote Hose, Parkplätze leer, trostlos.




Weiter nach Süden zum Seal Beach - Skyline von Long Beach im Hintergrund - Huntington und Newport Beach.





Ziel dann Laguna Beach im Süden des Orange County. Wir bleiben zwei Nächte.
Der Ort liegt zwischen den Hügeln mit Luxusvillen und dem Pazifik, zahlreiche Galerien und Kunstläden, aber auch Surf Shops, erinnert uns an die Küstenorte in Australien.

 








Tag 7 und 8:

Wir verlassen die Küste Richtung Nordosten, erster Zwischenstopp ist das 170 km entfernte Palm Springs. Es gibt jedes Jahr die Ausstellung „Desert X“. Auf Empfehlung sehen wir uns einige Kunst-Installationen an. Eine wunderschöne Oase in der Wüste, von Bergen umgeben. Auf den Gipfeln liegt Schnee.








Noch eine Stunde weiter durch Wüsten, Täler und über Berge fahren wir zum Zielort Twentynine Palms, wir bleiben 2 Nächte.

Einer der bekanntesten Nationalparks im Südwesten der USA hat uns noch in unserer Besichtigung-Liste gefehlt:
Der Joshua Tree Nationalpark, benannt nach den größten Yucca Pflanzen, den Josua Palmlilien (auf deutsch), die bis zu 15 Meter hoch werden.

Ein Traumtag, der mir wieder beweist, dass man viele der schönsten Landschaften der Welt im Südwesten der USA findet...In Kalifornien, Arizona, Utah, Nevada gibt es eine Reihe beeindruckender Nationalparks mit atemberaubender Natur.

Von unserem Standort Twentynine Palms ist es nicht weit zur West-Einfahrt, dadurch können wir den ganzen Tag ausnützen.

Wir verbringen 5 Stunden im 3000 km2 großen Park. Fahren mit dem Auto ca. 100 km, dazu einige Wanderungen über markierte Pfade, lt. Schrittzähler 10 km.








Zum Abschluss der Fernblick über das Coachella Valley und einen Kakteengarten, bevor wir über die Ausfahrt im Norden den NP verlassen.






Fotoalbum Laguna Beach - Palm Springs - Joshua Tree National Park:
photos.app.goo.gl/BoHFcuTQtKFe45PP6

 


Zum Nachlesen über diese und weitere Sehenswürdigkeiten in der Gegend:
visit-usa.at/kalifornien-joshua-tree-nationalpark/

Abschliessend zum Vorprogramm wieder ein Gedankenanstoss, den ich schon öfters geäussert habe:

In manchen Gegenden wie die USA-Westküste, Australien oder China, um nur ein paar unserer Fernreisen der letzten Jahre zu nennen, ist eine Kreuzfahrt nicht das Nonplusultra und kann ausgiebige Landreisen nicht ersetzen, nur ergänzen. Dazu braucht man Zeit und die haben wir erst jetzt in der Pension.

Wir sind unser ganzes Leben lang viel gereist, aber früher waren uns die Urlaubstage zu wertvoll um sie auf Schiffen mit vielen Seetagen und kurzen Landgängen zu “vergeuden”. Dazu gibt es sicher unterschiedliche Meinungen.

Tag 9:

Nach San Diego sind es 160 Meilen, dafür benötigen wir rund 3 Stunden. Da wir vor der Panama Kreuzfahrt 2014 ein paar Tage hier verbracht haben, geht’s diesmal gleich aufs Schiff.
Zuerst geben wir am Pier unser Gepäck ab, dann retournieren wir den Leihwagen. Vom Avis Büro sind es nur 500m zurück.


Das Schiff:

Länge 285 m
BRZ 86.300
Flagge Niederlande
Geschwindigkeit 23kn
Schiffsklasse Signature
Passagierzahl 2.104
Werft Fincantieri, Italien
Besatzung 935
Baujahr 2008
Letzte Renovierung 2015





Die Restaurants:

Pinnacle Grill Seafood/Steakhouse Restaurant

Rembrandt Restaurant (Main Dining Room; open seating Breakfast and Lunch, mit “Any Time” dining

Dive In fast food Lido Pool

Lido Restaurant Buffet Restaurant (Tische gedeckt, Speisen werden angerichtet):



Canaletto Restaurant Italian Restaurant

Tamarind Asian Restaurant:




New York Pizza Pool am Heck:





Lounges, Clubs:

  • Atrium (3-deck high midship open-floor area)
  • The Mainstage (890-Plätze Theater)
  • Piano Bar; Sports Bar; Pinnacle Bar;
  • Ocean Bar (Atrium bar and lounge, with dance floor and stage for live performances)
  • Northern Lights Disco & Nightclub (jetzt Gallery Bar cocktail bar)
  • Billboard Onboard & Lincoln Center Stage
  • Queen’s Lounge & Culinary Arts Centre Live Bands und Kochshows
  • Explorer’s Lounge & Bar (klassische Konzerte)
  • Explorations Cafe (Coffee bar and Patisserie)
  • Neptune Lounge (Suite and Pinnacle)
  • Lido Bar and Terrace Grill;
  • Sea View Pool, Sea View Bar
  • Crow’s Nest (Aussichtsbar; Dance Floor, nachts Disco)



Das erste Mal sind wir auf einem Schiff der Holland America Line, gehört so wie Princess und Celebrity zum Premium Segment mit internationalem Publikum, wie es uns alles in allem halt am Liebsten ist.

Wobei wir zwischendurch auch gerne mit der deutschsprachigen Premium Reederei TUI unterwegs sind.

Der Sparstift hat offenbar auch bei HAL Einzug gehalten. Von vielen, außerordentlich netten Mitreisenden, die schon 3 oder 4 Mariner Sterne haben, hören wir extrem harsche Kritik und Unzufriedenheit mit dem Schiff und der Cruise Line. Das können wir bei unserer Premiere nicht beurteilen, ich gebe es nur wieder.

Beim Check-In in San Diego sind wir noch überrascht, dass, entgegen unserer Erwartung, das Durchschnittsalter ungefähr dem auf anderen Schiffen entspricht.

Im Laufe der vier Wochen stellt sich dann heraus, dass es wegen der Länge der Kreuzfahrt doch viele Mitreisende sehr hohen Alters gibt.

2.000 Gäste, darunter ein Kind. Ein Crew-Member ist für rund zwei Gäste zuständig, das ist ausgezeichnet, genauso wie das Passagier-Raumverhältnis.

Das vorweggenommene Fazit:

Die Eurodam ist eher traditionell eingerichtet, von der Dekoration, den Bildern, der oft goldenen und bronzenen Farbgestaltung her mehr elegant und weniger kühl-modern designt. Ich würde die Atmosphäre nicht als dunkel bezeichnen, doch der Unterschied zur Celebrity Solstice Class, die uns in diesem Punkt bei Weitem besser gefällt, ist merkbar.

Die Raumaufteilung, besonders auf Deck 9, ist nicht nach unserem Geschmack, das Hauptpool ist eigentlich das auf anderen Schiffen übliche zweite Pool im Solarium, hat aber ein zu öffnendes Dach und daher, wenn geschlossen, eine entsprechend unangenehme Akustik und keine Klimatisierung. Wenn geöffnet, wie es bei unserer Reise in eine Hitze-Region nächst des Äquators, fast durchgehend der Fall war, gibt es kaum Schattenplätze.

Wir hatten ein einziges Mal vor langer Zeit auf einem Costa Schiff (Faszinosa) so ein Dach, wir mögen das absolut nicht. Von der Aussichtsbar Tamarind auf Deck 11 hat man dann das Dach vor der Nase, wenn es geschlossen ist, noch schlimmer:





Das offene Pooldeck am Heck ist schön, die Anzahl der bequemen Liegen ist so konzipiert, dass viel Platz zur Verfügung steht und man sich nicht eingeengt fühlt. Es gibt zu wenige Schirme, bei der unglaublichen Hitze in dieser Region ist ein Sonnenplatz trotz Fahrtwindes kaum zu ertragen. Poolgröße ausreichend, die zwei Hot Tubs sind mickrig und nicht mehr State of the Art. Wir kennen Leute die ein größeres Whirlpool auf der Terrasse stehen haben.


Ein Negativpunkt ist das “Atrium”, das diesen Namen nicht verdient. Es geht über drei Decks und ist vom Durchmesser von 10 Metern her ein absoluter Witz. Seht selbst:





Das Essen:

Die Küche ist sicher eines der Highlights auf diesem und offenbar auch den anderen Schiffen der HAL, allerdings lässt auch bei dieser Reederei laut Aussagen der Stammkunden die Qualität nach.
Trotzdem hoher Standard, kann sich sowohl im Lido Market Self Service als auch im Hauptrestaurant sehen lassen.



















Interessanterweise ist das Lido mittags, besonders wenn es ein Seafood-Buffet gibt, manchmal besser als das Hauptrestaurant abends.
Die Rohmaterialen sind von hoher Qualität, die Rezeptur und die Zubereitung des amerikanischen Küchenchefs ist manchmal eher seltsam. Ein Backhuhn mit Sauce drüber? Ein No Go.
Die verschiedenen Fische wie z.B. Blue Marlin, Mahi Mahi, Wahoo, Barramundi usw. sind bis auf den Salmon leider meistens zu lange gegart.


Positiv z.B.:
Perfekte Fleisch- und Fischqualität, sehr gut besonders das asiatische Aufpreis-Restaurant Tamarind
Zweimal Lobster im MDR.
Sensationelles Seafood Buffet und
täglich asiatische Ecke frisch zubereitet im Lido Self Service.
Jumbo Shrimps, die größten, die wir jemals auf KF-Schiffen hatten.
Gelegentlich Thunfisch-Steaks.
Maki/Sushi täglich, bei Celebrity eingespart.
Vier Varianten Egg Benedict.
Große Auswahl an Beeren und Früchten.

Am Pooldeck bekommt man auf Bestellung individuell zubereitete frische Pizza.
Per Pager kommt das Signal sobald sie abholbereit ist.




Das gleiche System wird für die frisch zubereiteten Burgers am Lido Deck angewandt. Frisch gebackene Butter-Brioche Buns, wie bei unserer Lieblings-Burger-Kette Jack in the Box in Kalifornien.









Weitere Bilder des gastronomischen Angebotes sind quer durch das Album verteilt.


Shows:

Wir gehen immer seltener ins Theater, bei einer für uns neuen Reederei etwas öfter. Fünf mal Top-Unterhaltung in 28 Tagen ist ausreichend, an den anderen Tagen waren wir schon aufgrund der Programm-Ankündigung (Magier, Comedians usw...) nicht im Theater.

Gesehen haben wir:

Eine Solosängerin aus Australien, mit den Hits aus den 70ern, gehört stimmlich zum Besten, das wir je gehört haben.

Das gleiche gilt für den australischen Sänger am Piano mit der Billy Joel / Elton John Show.

Eine Lasershow mit modernster Lichttechnik und tollen, athletischen Tänzern.

Solo Saxofonist mit dem fantastischen Schiffsorchester.

Am Beeindruckendsten war der BBC Earth Film Teil 2 im Theater mit beiden Schiffsorchestern aus dem Lincoln Center und der Main Stage auf der Bühne, die den Original-Soundtrack von Hans Zimmer live zum Bild dazu spielen. Ein ganz tolles Erlebnis.

Die drei Musikbars und Lounges sind auf Deck 2 aneinander gereiht, wird Music Walk genannt.

Die Live-Auftritte der Künstler sind Spitzenklasse. Die Lincoln Center Stage kooperiert mit dem weltberühmten Lincoln Center in New York, mehr braucht man nicht zu sagen, einfach top!

Fantastische Klassikkonzerte, meistens drei pro Tag, es werden auch Nummern wie Led Zeppelin’s Stairway to Heaven mit klassischen Instrumenten interpretiert. Fünf Musiker, zusätzlich zum Schiffsorchester.

Daneben BB King Blues Club, die acht Allstars treten jeden Abend dreimal auf. Beginnt aber erst um 20:45, die Tanzbegeisterten an Bord waren mehr als enttäuscht, betrifft uns nicht, wir hören lieber bei Jazz und Blues zu. Einzige Chance am Schiff auf ein Tänzchen, null Stimmung, nach einer Woche geben die letzten der drei bis vier Paare auf.

Den BB King Blues Club gibt es auch an Land in einer Reihe von Städten zwischen Memphis, Nashville und New Orleans. Den Song Purple Rain von Prince hab’ ich noch selten besser gehört.

 

 

 





Beim Casino dann das Billboard Onboard, dort treten zwei Pianisten auf, die sich gegenüber sitzen, ähnlich wie auf einer unserer NCL-Kreuzfahrten.
HAL kooperiert also mit BBC Earth und zeigt deren Dokus, sowie der TV Serie “America’s Test Kitchen”, die zweimal täglich Kochkurse veranstaltet, die nicht von Schiffsköchen sondern von den TV-Kochstars bestritten wird.

 

 



Beim reichhaltigen, abwechslungsreichen Tagesprogramm hebt sich die Holland America Line von anderen Reedereien wirklich ab, wenn man von diversen Fun und Sport Aktivitäten absieht. Es hat definitiv mehr Niveau, daher sollte man sich keinen Bauchklatsch-Wettbewerb, keinen ins Mikrofon brüllenden Cruise Director als Animator und keine Bierzelt-Stimmung mit deutscher Schlagermusik erwarten.

Mir wird sowieso immer ein Rätsel bleiben, dass es manchen gefällt in einem bayrischen Brauhaus auf “gewissen” Schiffen von Lederhosen- und Dirndl-tragenden indonesischen Crew-Mitgliedern Bier serviert zu bekommen. Und das in einer exotischen Gegend. Geschmäcker können schon sehr verschieden sein...

So, und jetzt bitte alles Vorherige wieder komplett vergessen, Plus und Minus gibt es auf allen Schiffen. Es sind alles Kinkerlitzchen und subjektive Eindrücke im Vergleich zum größten Plus von HAL. Das sind die großartigen Routen, die sie anbieten.

Wenn man abseits der abgefahrenen KF-Trampelpfade Mittelmeer, Nordsee, Ostsee, Karibik etc. neue Ziele und Routen sucht, kommt man an denen kaum vorbei. Sie bieten auch viele Reisen zu Zielen an, die länger als 7 bis 14 Tage dauern.


Die Kreuzfahrt:

Tag 10-14:
5 Seetage

Es sind 4 Ambassadors aus Hawaii/Polynesien an Bord, die uns bei vielen Veranstaltungen die Musik, Kultur, Geschichte und Traditionen näher bringen.

Es gibt Hawaiianische Sprachkurse und Ukulele Kurse.

Dazu täglich mehrere Vorträge von Lektoren über Geschichte und Kultur von French Polynesia.

Davon ein Video auf Yoiutube, Link unten.

Tag 15:
Oahu/Honolulu

Aloha!

Es ist wunderbar nach 2016 in so kurzem Abstand wieder hier zu sein, obwohl Oahu eigentlich am Wenigsten zu bieten hat.
Beim letzten Mal hatten wir ein paar Tage ein Hotel beim Waikiki Beach und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Honolulu besucht. Diesmal stand eine Busfahrt zum Nature Preserve Hanauma Bay am Programm.
Bevor man vom Kraterrand zum Strand runter darf, wird jedem Besucher ein Pflichtfilm in einem Kino vorgeführt, wo man über die Geschichte des Vulkankraters und die Bestimmungen informiert wird.




Erster Schnorchel-Tag, es sollten noch viele folgen.





Tag 16:
Big Island/Hilo

Hawaii wird auch Big Island genannt, um sie vom gesamten Archipel zu unterscheiden, sie gab der Inselkette ihren Namen.

Die größte Insel des Staates Hawaii vergrößert sich jedes Jahr um 17 Hektar. Grund dafür ist der Vulkan Kilauea, dessen Lavaströme die Insel wachsen lässt.

Hilo ist die südlichste Stadt der USA, wie wir beim Trivia lernen, Key West ist es natürlich nur am Festland.

Der Vulkan Mauna Kea, hawaiianisch für Weißer Berg, ist mit seiner Höhe von rund 4.200 Metern der höchste Berg auf Hawaii. Doch damit nicht genug. Gemessen vom Boden des Meeres, aus dem er aufsteigt, beträgt seine Höhe ca. 10.200 Meter und ist damit – wenn man so will – der höchste Berg der Erde!

Den Leihwagen haben wir am Hilo Airport reserviert, nur ein paar Kilometer vom Pier entfernt, Alamo Shuttle ist vorhanden.

Den Markt, die Rainbow Falls und die Richardson Bay kennen wir, deswegen fahren wir diesmal eine größere Runde über Big Island.

Der Volcanoes National Park ist erster Stopp. Einige Aussichtspunkte fahren wir beim Kilauea Vulkan an, einem der aktivsten, größten Vulkane der Welt. Der jüngste Ausbruch dauert bereits seit 1983 an und stoppte nach 36 Jahren gerade vor kurzem jetzt im Jahr 2019.







Danach wieder über Hilo und die Ostküste Richtung Norden zu den Akaka Falls. Retour nach Hilo über eine Scenic Road entlang der Küste.
Einen Wanderweg beim Botanical Garden gehen wir zum Meer, die Vegetation hier ist paradiesisch.





Tag 17-18:
Seetag

Gestern war der 18. März, heute ist der 20. März. Wie bitte? Wir haben gerade die Datumsgrenze passiert. Denn seit Beginn unserer Kreuzfahrt stellen wir in regelmäßigen Abständen immer wieder die Uhr zurück. Kalifornien war minus 9, Hawaii minus 11 Stunden zur MEZ.

Die Insel Kiribati liegt zwar östlich der Datumsgrenze, gehört zeittechnisch aber zur westlichen Hemisphäre und ist zu Europa im Winter 11 Stunden voraus.
Somit haben wir den 19. März 2019 nie erlebt.

Noch etwas zur Datumsgrenze auf Kiribati. Bis 1995 lief die Datumsgrenze mitten durch das Inselreich im Pazifik, dessen Atolle in Ost-West-Ausdehnung über fast 5000 Kilometer verteilt sind. Dann entschied man sich die westliche Zeit anzunehmen und es entstand eine sogenannte Beule in den Linien der Zeitzonen.

Auf den 32 Atollen leben 110.000 Einwohner, 60.000 davon in der Hauptstadt South Tarawa.

Tag 19:
Tabuaeran (Fanning Island), Kiribati

Der Name des Atolls, wo wir außerhalb der Lagune auf Reede liegen, heisst übersetzt himmlischer Fussabdruck. Das Korallenatoll ist ringförmig mit einer Lagune innerhalb davon.
2500 Einwohner, vorwiegend Mikronesier, es sind die freundlichsten Menschen, die man sich vorstellen kann.
Nur drei Schiffe kommen im gesamten Jahr 2019. Kleine Geschenke für die Kinder nimmt praktisch jeder mit, keine Süssigkeiten, sondern Zahnbürsten/Zahnpasta stehen eher auf der Empfehlungsliste.

Wegen des steigenden Meeresspiegels wird die Insel untergehen. Höchster Punkt liegt nur 2 m über dem Meeresspiegel. Keine Elektrizität, keine Kanalisation, seit kurzem gibt es aber Solar.
Wir hören bei einigen Musikdarbietungen bei der Ankunft der Tenderboote am Pier zu. Scheinbar sind alle Bewohner in Feiertagsstimmung.

Vor den Häusern, in den Schulklassen, im Kindergarten sehen wir und fotografieren wir viele entzückende Kinder und finden überall offene Türen vor.

 

 

 

 

 

 

 

Das Bild der Seegras Fabrik. Davon und von der Kokosöl Produktion leben die paar Bewohner:





Jedenfalls wird der Aufenthalt unvergesslich bleiben, wir werden kaum im Leben hier nochmals landen.

Tag 20:
Seetag. Zeitgleich überqueren wir den Äquator und die Datumsgrenze, was sehr selten vorkommt.

Bei der König Neptun Zeremonie werden 17 Crew-Members von Pollywogs, die noch nie im Leben den Äquator überquert haben, zu Golden Shellbacks.
Für die Eurodam ist die Äquator-Überquerung eine Premiere, obwohl schon seit elf Jahren auf See unterwegs.

 



Tag 21:
Seetag. Das Datum ist wie gestern wieder der 21. März, damit erleben wir den Tag doppelt und holen uns den verlorenen Tag zurück.

Wir stoppen kurz in Nähe der unbewohnten Starbuck Insel, unser Captain John Scott sagt es sei laut Seekarten noch kein Kreuzfahrtschiff hier vorbeigekommen. Er klingt so stolz, als wäre er Captain Cook, ob es wahr ist, weiß ich nicht.

Jedenfalls ist es den Sirenen nicht gelungen die Eurodam untergehen zu lassen.

Die Bedeutung hinter dem Starbucks-Logo:
Es ist das Abbild einer Melusine, Kombination einer Meerjungfrau und einer Sirene. Die griechische Mythologie besagt, dass Sirenen Segler vor der Küste einer Insel im Südpazifik, die auch als Starbuck Island bezeichnet wird, zum Schiffbruch bringen.





Tag 22:
Seetag

Tag 23 und 24:
Bora Bora, Französisch-Polynesien

Zwei Tage auf der Trauminsel Bora Bora, dem Synonym für Südsee-Träume. Wir passieren das Außenriff und fahren in die Lagune, wo wir vor dem Inselhauptort Vaitape ankern.




Hier befinden sich viele der luxuriösesten und teuersten Hotels der Welt, wo die Gäste in Überwasser-Bungalows wohnen. Das Four Seasons und das St. Regis sind die besten der zehn Resorts auf Bora Bora.
Das eher unterdurchschnittliche Intercontinental ohne Überwasser-Bungalows verrechnet 900$ pro Nacht. Ein Getränk 25$...usw. Eine Suite im Luxus-Resort kann schon mal 9.000$ kosten.





Im kristallklaren, smaragdgrünen Wasser gibt es endlose Möglichkeiten zum Schnorcheln. Ein Boot des Anbieters Lagoon Service (Nr. 1 bei Tripadvisor) bringt uns zu drei verschiedenen Punkten in der Lagune. Der Bootsführer spielt die Ukulele und steuert mit den Zehen.

 

 






Erster Stopp: Dutzende Stachel-Rochen im seichten Wasser. Bin, froh, dass Gesichter von Fischen erlaubt sind...








Zweiter Stopp: Fantastische Vielfalt an bunten Fischen bei den Korallengärten.
Dritter Stopp: Höhepunkt am Rand zum Ozean hin, wo wir beim Schnorcheln viele Schwarzpunkt- und Zitronen-Haie rund um uns haben.

Der Captain ruft vor den Stopp laut: „Sharkies, Room Service is here“.

Es sei noch nie etwas passiert, keine Sorge. Am Abend erfahren wir, dass ein Mitreisender von einem Zitronenhai in den Fuß gebissen wurde und mit 23 Stichen genäht werden musste. Er hatte nicht so wie wir Flossen an, sondern nur schwarze Wasserschuhe.








Im YouTube Video von den Shore Excursions finden sich Unterwasseraufnahmen, Link am Ende.


Die Eurodam bleibt über Nacht in Bora Bora, manche Gäste nützen das für eine Übernachtung in einem der Bungalows über dem Wasser.
Den zweiten Tag nützen wir für einen Ausflug zum Matira Beach, einem Traumstrand auf der Insel. Die anderen Strände liegen bei den Resorts auf den Motus.











Zwei Wochen der Kreuzfahrt sind rum, Zeit für ein Wetter-Resümee:

Bis auf die ersten drei Tage ab San Diego gibt es seit 11 Tagen Traumwetter. Auf Hawaii war es noch erträglich heiss, nahe des Äquators natürlich eine Wahnsinnshitze mit extrem hoher Luftfeuchtigkeit. Tatsächlich 100%.
Riesenglück haben wir wegen des wenigen Niederschlags, bis auf einen kurzen 5-minütigen Schauer auf Fanning Island.

Von einigen Leuten erfahren wir, dass sie im November zur Regenzeit eigentlich immer Wetterpech hatten. Terminwahl ist also wichtig.


Tag 25:
Raiatea, Gesellschaftsinseln

Die Hauptinsel ist die zweitgrößte Insel Französisch-Polynesiens. Sie gehört zu den Gesellschaftsinseln und hat eine Länge von 20 km, Breite 14 km und daneben zahlreiche Motus. Hauptort ist Uturoa mit 12.000 Einwohnern.

Die Insel ist gemeinsam mit der drei Kilometer entfernten kleineren Schwesterninsel Tahaa umgeben von einem Korallenriff, das nur an zwei Durchgängen passierbar ist.
Übersetzt heisst die Insel Far-Away Heaven. Wenn man die atemberaubende Naturlandschaft und die grünen Berge sieht, könnte man leicht glauben im Paradies gelandet zu sein.




Auf Raiatea gibt es kaum nennenswerte Strände, auf den vorgelagerten Motus jedoch weiße Sandstrände im Überfluss.
Die Eurodam kann andocken, juchu! Es kommen pro Jahr nur 10 Schiffe an.

 

 

Boot-Shuttle zum Motu Ofetaro, zu buchen direkt anm Schalter bei der Tourismus-Information. Wir sind zu acht und fühlen uns wie auf Robinson Crusoe Island. Motu ist unbewohnt, nur 5 Katzen und ein paar Hühner.

















Tag 26
Moorea, Gesellschaftsinseln

Im Norden dieser vor einer Million Jahren aus einem Vulkan geformten Insel gibt es zwei spektakuläre Buchten, Opanohu Bay und Cook’s Bay.
Wie so oft auf dieser Reise wird getendert.





Hier bietet sich auch ein Leihwagen an, wir haben bei Avis im Intercont ein paar Kilometer neben dem Pier reserviert, wo uns ein Shuttle hinbringt.
Die Insel wird im Uhrzeigersinn umrundet, erstes Ziel ist der Aussichtspunkt Belvedere in der Mitte von Moorea mit fantastischem Panoramablick auf die beiden Buchten im Südpazifik.




Die dichte Vegetation und die Vielfalt und das satte Grün der Pflanzen ist unglaublich schön. Dazu die Farben der Lagune von strahlend Blau bis Hell-Türkis.

Ein Zitat von Paul Gauguin:
„Color! What a deep and mysterious language, the language of dreams.“






Die Verkostung der Säfte in der Fruit Juice Factory bei Maharepa wird allen Touristen angeboten, daher parken wir uns bei der Fabrik kurz ein.
Beim Sofitel machen wir einen zweistündigen Badestopp, die verbringe ich wegen der drückenden Hitze im Wasser.





Am Fährhafen vorbei besichtigen wir noch das Tiki Village, ein ganz nett aufgebautes Museumsdorf, wo man die polynesische Lebensart früherer Zeit kennenlernt.
Hier eine Hausfassade aus Muscheln:





 

 

 

Tag 26 und 27:
Papeete, Tahiti, Gesellschaftsinseln

Nach nur zwei Stunden kommen wir um 20:00 bereits in Tahiti an und bleiben über Nacht im Hafen.
Wir befinden uns jetzt in gleicher Entfernung südlich des Äquators, wie die Entfernung Hawaii’s nördlich des Äquators.




Papeete, die Hauptstadt ganz Französisch Polynesiens hat 25.000 Einwohner, im Großraum leben 160.000 Menschen.
Ein Übernacht-Aufenthalt in einer größeren Stadt hat natürlich seinen besonderen Reiz. Da wir mitten im Zentrum liegen, nützen wir das auch aus und gehen auf einen Platz neben dem Hafen, der von Food Trucks, den sogenannten Roulotte belegt ist, wo die Einheimischen Abendessen.









Danach bummeln wir die modern gestaltete Promenade entlang der vielen Charter-Segelboote. Die meisten Törns starten hier wegen des aus USA und Europa erreichbaren Flughafens. Flugzeit? Von LA 10 Stunden, von Paris 22 Stunden.





Am nächsten Tag besichtigten wir den Marche Municipal mit vielen Marktständen, das Rathaus, den Bougainville Stadtpark, benannt nach dem Seefahrer, der die Stadt für Frankreich in Besitz nahm.
Wir lassen uns treiben, beobachten die Menschen, hören einigen Musikgruppen zu und verzichten auf eine Inseltour.

 


 

 

 


 


Zur Tradition mit den Blüten:

Sie hat für Frauen große Aussagekraft. Tragen die eine Blüte hinter ihrem rechten Ohr, sind sie vergeben. Wer aber einen Partner oder ein Abenteuer sucht, trägt die Blüte hinter dem linken Ohr. Wer sich nicht deklarieren will, in der Mitte. Die Madame auf dem Glas des Hinano Bier, dass man überall auf den französisch-polynesischen Inseln bekommt, ist also noch zu haben:





Die berühmten Vanilleschoten aus Tahiti kosten 1.200$ pro kg. Beweis ist diese 125g Packung um 15.000 XFP = 150$.





Zum ersten Mal seit 20 Tagen haben wir in einem Café schnelleres Internet, auch eine neue Reiseerfahrung.

Alle, die sich für Kultur interessieren, werden auf einem Tahiti Urlaub an der Besichtigung einer der beiden großen Marae der Insel nicht vorbeikommen. Die teils sehr alten Gesteinsformationen waren früher Kultstätten zum Beten und Abhalten von Zeremonien und dienen oft selbst heute noch für Einheimische als Platz der Einkehr oder als Location für wichtige Feste.

Das Marae Mahaitea ist die größte je auf der Insel entdeckte Kultstätte, im Tal von Paea an der Westküste liegt eine weitere Hinterlassenschaft der Polynesier, das Marae Arahurahu.

Tag 28:
Fakarava, Tuamotu, Französisch Polynesien

Das zweitgrößte Atoll Polynesiens ist rechteckig, 60 km lang, 25 km breit, inklusive der drittgrößten Lagune der Welt in der Mitte, und hat nur 800 Einwohner. Es enthält zwei Hauptdörfer: Das nur ein Kilometer breite Rotoava im Nordosten, nahe der Ngarue-Passage und Tetamanu, der frühere Hauptort der Insel an der südlichen Tumakohua-Passage. Dieses Atoll wurde zusammen mit seinen sechs Nachbarinseln (darunter Taiaro) als Biosphärenreservat von der UNESCO unter Schutz gestellt - ein Beweis für den Reichtum des Ökosystems dieses Atolls.

Bei diesem Google-Satellitenbild bekommt man eine Vorstellung, auch die Form der anderen Inseln Polynesiens sind am Satellitenbild interessant anzuschauen:








Nur fünf Schiffe pro Jahr laufen Fakarava an, darunter zwei HAL, die Oceania Marina und natürlich die Paul Gauguin, ein französisches Luxusschiff, das überall in der Südsee unterwegs ist.

Man wird kaum eine bessere tropische Insel und schönere Strände auf der Welt finden. In dieser weit abgelegenen Gegend meint man, das Ende der Welt erreicht zu haben. Das Wasser in der Lagune ist so unglaublich klar wie in einer Hochglanzbroschüre.

Vom Tender-Pier gehen wir zum 2 km enfernten Strand beim Havaiki Village. Man kann auf Steinbänken unter Schatten spendenden Strohdächern im Wasser sitzen. Es gibt ein paar Bungalows zu mieten, eine Strandbar und eine Pearl Farm. Auf der gesamten Reise der eindeutig schönste Strand.








Zurück nehmen wir nach fünf Stunden im und am Wasser wegen der Hitze einen witzig aussehenden Bus.
Beim Auslaufen sieht man nochmals wie schmal das Atoll ist, teilweise nur 100-200 Meter.






Tag 29:
Seetag

Tag 30:
Taiohae, Nuku Hiva, Marquesas Inseln

Taiohae, größte Siedlung der Marquesas auf Nuku Hiva. 2000 der insgesamt 9000 Menschen leben hier. Das Archipel umfasst 14 Inseln, von denen nur die Hälfte bewohnt ist.
3,5 Stunden würde der Flug von Tahiti hierher dauern. Von Hawaii ist die Entfernung 3.700 km.

Die Eurodam liegt wieder mal auf Reede in der engen Bucht vor dem Ort. Man glaubt gar nicht sich in der Südsee zu befinden. Die Landschaft erinnert eher an ein Alpenpanorama.
Zum ersten Mal ist das Wetter durchwachsen mit Wolken und Kurz-Regen, aber schweißtreibender Hitze und Luftfeuchtigkeit.








Ausser einem Aussichtspunkt und der Notre Dame Kirche gibt es nicht viel zu sehen. Interessanter sind da schon die Bewohner, von den Marquesas ging die Besiedlung Neuseelands und Hawaiis aus.
Schwimmen wäre ohnehin wegen der häufig auftretenden Haie nicht ratsam gewesen, es gibt nur schwarze Sandstrände.

 

 





Tag 31 - 36:

2.800 Seemeilen sind es bis San Diego, eine ganz schön weite Strecke, die eine Geschwindigkeit von 18 Knoten erfordert, um rechtzeitig anzukommen.
Es sind also 6 Seetage, am 2. Seetag wieder eine Äquator-Überquerung, diesmal Richtung Norden.

An einem der Tage wird das gesamte Lido Pooldeck mit hunderten gefalteten Handtüchern bestückt und das Schiff auf Zoorodam umgetauft.


















Es gibt zwei Crew-Shows, die im Theater von den philippinischen und den indonesischen (meistens aus Bali) Mitarbeitern bestrittenen wird. 40% der Crew ist aus Indonesien, das ist selbstverständlich, weil es früher eine holländische Kolonie war. Deren Anteil ist bei anderen Reedereien bei weitem nicht so hoch.


Philippinische Crew-Show:

 

 

 

Zur Crew kann ich nur sagen:

Die beste, die wir je auf unseren 33 Reisen hatten. Bei einer Kreuzfahrt von vier Wochen auf einem nicht allzu großen Schiff entsteht eine besonders herzliche Verbindung zur Crew. Der Abschied von vielen, die wir namentlich kennen, fällt uns diesmal besonders schwer.

 

Jasmender im Lido:

 

 

 

 

Mitarbeiterin des Monats, das Icecream-Girl:

 

 

 

Dianne vom Pooldeck:

 

 

 

Einige lustige Holländer an Bord, mit denen wir uns anfreunden, tragen viel dazu bei, dass wir durch ihre Kenntnis der indonesischen Sprache viel Spaß haben.
Am besten erkennt man die hervorragende Stimmung am Video der beiden Crewshows, YouTube-Link am Ende, pure Euphorie!

 


Tag 37:

Ankunft in San Diego.

Wie am Anfang des Reiseberichtes erwähnt, eignen sich manche Gegenden der Welt nicht so gut für Nur-Kreuzfahrten, dagegen ist der südpazifische Raum geradezu prädestiniert dafür.

Kurze Distanzen zwischen den Inseln, für die lange Anreise von Kalifornien oder Australien hat man viele Seetage. Einerseits kleine, fast unbewohnte Atolle, für die ein Tag Aufenthalt vollkommen reicht. Auf der anderen Seite die Hauptinseln wie Bora Bora mit unverschämten Hotelpreisen und exorbitant teuren Nebenkosten, da freut man sich sein Zimmer am Schiff mitzuhaben.

Gesamte Distanz: 8.562 Seemeilen, also so weit wie eine doppelte Transatlantik Überfahrt.






Fotoalbum Kreuzfahrt:

photos.app.goo.gl/sTmwuydquA3eDfwN9



Nachprogramm:

Tag 38:

Immigration Kontrolle ab 06:00 an Bord, dadurch schnelles Check-Out.

Mit Uber zu Alamo am Airport, zur Abwechslung keinen Elantra, sondern einen eine Woche alten Sentra ausgewählt.

Fahrt nach Las Vegas dauert 5,5 Stunden, viel Verkehr wegen der Weekend Gambler.

Wir sind im Rio All-Suite Hotel and Casino , gehört zur Ceasar’s Gruppe. 4 Pools, 2500 Suiten, riesiges Zimmer im 25. Stock mit toller Aussicht. Bar im 51. Stock, Zipline 50 km/h schnell zum kleineren Turm. Man sollte nur den Marquesas Tower mit Stadtblick buchen.








Durch die Fensterscheibe:





Vielleicht erübrigt es sich bald, es gibt Gerüchte, dass es abgerissen wird um Platz für ein 1,9 Milliarden teures Baseballstadion zu schaffen.

Tag 39:

Las Vegas bei Tag ist nicht sehr attraktiv, fahren daher in einen der Nevada State Parks, den Valley of Fire. Das sind die Landschaften, die uns immer wieder beeindrucken. Man fahrt durch eine Wüstenlandschaft, die tatsächlich genau so aussieht wie man sie sich erträumt hat.

Die Farben der Felsen sind atemberaubend. Im ersten Augenblick traut man seinen Augen kaum, wenn sich die ersten roten Felsen erheben. Ein beinahe unwirkliches Bild, dazu der kontrastreiche tiefblaue Himmel bei herrlichem Sonnenschein.

















Abends zum Strip. Hätte gerne das Top-Hotel Bellagio gebucht, leider findet gerade der 2. größte Kongress des Jahres mit 110.000 Teilnehmern der Radio/TV-Stationen der ganzen Welt statt. Preise dementsprechend hoch. Dazu die Tax und die Resort Fee. Vegas ist zur Zeit einer Convention ein teures Pflaster.

Es gibt 150.000 Hotelzimmer für 300.000 Gäste, die Stadt ist somit die populärste Touristenattraktion weltweit. 42 Mio. Besucher pro Jahr, NYC hat zum Vergleich 13 Mio.

Caesars Palace:








Bellagio:








Die besten Shows sind die Watershow vor dem Bellagio und die Vulkanshow vor dem Mirage.








Natürlich besuchen wir auch die uns schon bekannten Casinos Caesar‘s Palace, Mirage, Paris Las Vegas, Ballys, Planet Hollywood, Flamingo, New York New York.

Shows, die gerade laufen:

Von Lady Gaga, 20 Auftritte im Park MGM
Aerosmith
Rod Stewart
Backstreet Boys
Dionne Warwick

bis zu den unvermeidlichen Dauerläufern:
Bary Manilow, David Copperfield, Chippendales und der aufgespritzten Celine Dion, seit 16 Jahren im Colosseum, die ihre Abschiedsshow gibt.

Tag 40:

Sehr heisser Tag, wir legen uns an den Pool und ich tippe diesen langen Reisebericht weiter. Der Strip kann warten bis zum Sonnenuntergang.

Unglaublich erheiternd finden wir die Leute, die sich im und am Pool aufhalten. Die Kleiderordnung in den Casinos hat sich etwas geändert, milde ausgedrückt. Zum Teil rennen sie halbnackt durch die Casino-Hallen, es schert sich niemand drum.


Am Caesars Rewards Schalter besorgen wir uns die Gold Memberships Cards. Damit kann man gambeln, aber auch die Buffets in allen Caesars Resorts benutzen. Kostet für 24 Stunden mit unlimitiertem Zugang zu allen Buffets 70$ pro Person. Das unlimitierte Getränkepaket kostet 100$ pro Person, pro Tag.





Gilt in folgenden Resorts in Las Vegas:

Caesars Palace
Paris Las Vegas
Flamingo
Bally’s
The Rio
Harrah’s
Planet Hollywood
Cromwell
Nobu
Linq

Die MLife Rewards Platinum Cards der MGM Resorts haben wir schon seit längerem, wir bekamen Diamond Status wegen unserem Celebrity Elite Status. Wichtig für das Priority Check-In um oft einstündige Wartezeiten an der Reception zu vermeiden.

Resorts in LV:

Bellagio
ARIA
Vdara at ARIA
MGM Grand
The Signature at MGM Grand
Mandalay Bay
Delano Las Vegas
Park MGM
NoMad Las Vegas
The Mirage
New York-New York
Luxor
Excalibur
Circus Circus

Beim Sonnenuntergang werfen wir uns ins Getümmel, zuerst in die Alto Bar im Caesars. Modelo Draft Beer um 12$ ist ja ok, ein kleines Glas Chardonnay um 18$ ist ein stolzer Preis, man zahlt das Ambiente mit.

Am Strip gehen wir heute südlich am Vdara, Aria, Waldorf Astoria, Park MGM vorbei bis zum New York New York im Stil der Skyline von NYC. Statue of Liberty, Brooklyn Bridge, Chrysler Building, dazu von Nathan’s bis Shake Shack die Lokale und die Straßennamen, ich fühle mich gleich wie zuhause.

Die überdachten Gassen haben Kopfsteinpflaster, das Hotel steht auf der Liste für den nächsten Aufenthalt.













Nochmal durch das riesige Caesars Palace, zur letzten Statue Show bei den Forum Shops kommen wir zu spät.





Zurück wieder mit Uber, vor vielen Hotels sind Pickup Points für Uber und Lyft, sonst wäre es unmöglich bei diesen Warteschlangen seinen Fahrer zu finden. Das Auto bleibt in LV sowieso in der Garage.

Tag 41:

Wir verlassen LV, um am Abflugtag näher am Flughafen LAX dran zu sein.

Auf der 2-stündigen Fahrt besuchen wir Calico Ghost Town. Es ist eine Geisterstadt in der Mojave-Wüste im Süden Kaliforniens bei Yermo. Von Las Vegas über die Interstate 15 kommend, folgt auf der rechten Seite in den Bergen der Schriftzug CALICO.




Die Stadt wurde 1881 im Zuge des Silberbergbaus gegründet. Bis 1896 wurde in den zehn Minen Silber im Wert von 86 Mio.$ geschürft.
Nach kurzer Suche muss ich feststellen, dass alles weg ist.












Unsere letzte Übernachtung heute in Barstow.

Fotoalbum Las Vegas - Valley of Fire - Calico Ghosttown:
photos.app.goo.gl/d8ANBd8rxsVvNguE8



Tag 42:

Wir haben den ersten Austrian Direktflug LAX-VIE nach der Winterpause gebucht, richtig gut getimt.
Es sind von Barstow zwar nur mehr 200 km bis zum Airport, wegen des relativ frühen Abflugs um 15:15 und wegen der Staus in LA, fahren wir um 08:30 los, wollen auch die Lounge noch geniessen.






Das Sahnehäubchen nach dieser schönen Reise ist, dass unser Gebot auf Business Class Upgrade akzeptiert wurde, bei einem 12-Stunden Flug sehr angenehm.
Normalerweise berichte ich nicht über 08/15 Flüge, bei einem Business Class Flug muss ich eine Ausnahme machen.

Das Catering bei Austrian kommt von Do&Co. 11.000 Mitarbeiter, 31 Standorte in 11 Ländern, viele Airline Business Class Verträge wie Turkish Airlines, Emirates, auch BA Business Flüge ab Heathrow. Attila Dogudan, Sohn türkischer Einwanderer in Wien, bekocht wegen seiner Freundschaft zu Lauda seit 26 Jahren auch die Formel 1.




Bei einem Wien-Besuch den traditionsreichen K.u.K. Hofzuckerbäcker Demel am Kohlmarkt nicht versäumen, gehört auch dazu.

doco.com/welcome/index.html


Nach dem Einsteigen stellt sich die Chef de Cabine vor und begrüßt die Gäste namentlich. Man gibt die Bestellung für’s Frühstück ab und der Bordkoch nimmt die Bestellung für die Hauptspeise entgegen. Vorspeisen, Suppe und Desserts werden vom Wagen ausgewählt und serviert.

 

 



 

 













Besonders nett ist das Wiener Kaffeehaus über den Wolken mit einer Auswahl diverser Kaffeespezialitäten und den Beschreibungen dazu.





Eiscafé:





Gute Weinauswahl, die eleganten Gläser für die Getränke sind von Riedel.

Das Dinner dauert 3,5 Stunden, danach begeben wir uns in die Horizontale, man kann die Polsterung straffer oder weicher einstellen.
Nach 6,5 Stunden Nachtruhe werden wir 2 Stunden vor der Landung zum Frühstück geweckt.

Es gibt frisch gepressten Orangensaft, Smoothies, frische Früchte, etc. Das warme, frisch zubereitete Eiergericht reicht dann der Koch nach.
Laut meinen Infos ist das gastronomische Angebot bei Businessflügen der AUA weit besser als bei Swiss und LH, wir werden immer wieder ein Gebot abgeben.

Alle Bilder der Speisekarten, Getränkekarten, usw. sind im Album:
photos.app.goo.gl/3PioGZAVRZcNBd848

Tag 43:
Ankunft Wien

YouTube Kurz-Videos:

Hawaiian Ambassadors
youtu.be/5IHfWeZkK0s

Shore Excursions
youtu.be/YPBaZI_HUrk

Crew-Shows
youtu.be/9KlOmegVJy0

Valley of Fire - Las Vegas
youtu.be/uCZaWeoiXbo

Diese sechs Wochen bleiben unvergessen...vielen Dank für's Mitlesen.