Reisebericht - Legend of the Seas - Panamakanal - 04/2014

 

Eastbound von San Diego nach Ft. Lauderdale 
mit Vorprogramm Los Angeles-Santa Barbara 
und Nachprogramm New York-Washington

 

 

Es war eine unvergessliche Reise mit vielen neuen Eindrücken, aber auch ein Wiedersehen von schon vor langer Zeit besuchten Orten. In LA zB waren wir zuletzt in den 70er und 80er Jahren.

Hier als Teaser der letzte Blick auf San Diego vor der Abfahrt, der zum Weiterlesen verleiten soll:



Anreise:
Unser Flug ging von Wien nach München und nach kurzer Transferzeit mit Lufthansa weitere 12,5 Stunden direkt nach LAX.
Dort haben wir uns gleich einen Leihwagen genommen, um nicht jeden Tag die Zeit und das Auto unserer Verwandten für Ausflüge in Anspruch nehmen zu müssen. Die Rückgabe war dann nach sechs Tagen am Abfahrtstag des Schiffes in San Diego gebucht, auch in Kalifornien gibt es natürlich so wie in Florida keine Einweggebühren.

Am nächsten Tag haben wir einmal die Wohngegend zwischen Wilshire Blvd und Beverly Blvd zu Fuß erforscht, um ein Gefühl für die Gegend zu bekommen. Wir waren gemeinsam im Supermarkt, beim Bäcker usw. einkaufen. Wir wollten einfach das tägliche Leben kennenlernen.

Unsere ersten Besichtigungen machten wir am nächsten Tag in der Umgebung vom Hancock Park. Die ersten beiden Museen, denen noch viele weitere während der Reise folgen sollten, war das Los Angeles Museum of the Holocaust und das LACMA (Los Angeles County Museum of Art).



Ein "Must", wenn man in der Gegend ist:
Der alte weltberühmte Farmer's Market mit mehr als hundert Restaurants und The Grove, ein relativ neuer Shopping und Entertainment Komplex gegenüber. 





Auch am Farmer's Market gibt es ein köstliches Roastbeef Sandwich, das Park Café lässt grüßen!



Danach noch ein Rundgang um die La Brea Tar Pits, das sind Teergruben, wo vor tausenden Jahren Mammuts und andere Säugetiere eingeschlossen und im Teer sehr gut konserviert wurden. Durch die Ansammlung von hunderten ausgestorbenen Arten wird dort auch noch heute von Wissenschaftlern geforscht. Das Page Museum im Hintergrund.



Unseren nächsten Tag verbrachten wir in Santa Barbara, 150 km nordwestlich über den Highway 101. Unsere Shopping-Bedürfnisse haben wir auf dem Weg dorthin in der Pacific View Mall in Ventura gestillt, damit haben wir uns den Weg in die Sawgrass Mills in Florida, wo wir erst im letzten November waren, erspart.

Die Küste dort nennt man amerikanische Riviera, es ist traumhaft schön, aber ein Touristen Hotspot...ein Princess Schiff lag vor dem Hafen auf Reede. Die Hauptsehenswürdigkeit ist die Mission Santa Barbara, die Königin der Missionen und das Court House im spanisch-maurischen Stil im Zentrum.







Am darauffolgenden Wochenende waren wir mehr als fleissig, wir waren mit unseren Verwandten täglich 10 Stunden unterwegs und sind sicher mehr als hundert Meilen durch die Stadt und Umgebung gefahren. Die Stadt der Engel hat eine Ausdehnung von hundert Kilometern und 15 Mill. Einwohner. Die Theme Parks wie Universal Studios Hollywood, Disneyland oder Knott's Berry Farm waren kein Thema für uns, da alle schon früher gesehen.

Zusammengefasst waren die wichtigsten Sehenswürdigkeiten:

Griffith Park mit Observatorium:



Downtown mir Grand Central Market, gegenüber Angels Flight Railway, die kürzeste Eisenbahnlinie der Welt:



Die vier Veranstaltungsgebäude des Los Angeles Music Center. Zum Music Center gehören der Dorothy Chandler Pavilion, außerdem das Mark Taper Forum, das Ahmanson Theatre und die Walt Disney Concert Hall, Heimat des LA Philharmonic Orchestra, geleitet von Gustavo Dudamel:



Später dann ein Bummel durch die alte mexikanische Olvera Street, Union Station, Little Tokyo, wo wir authentisch japanisch essen waren:





Am Sonntag fuhren wir über den kurvenreichen Mulholland Drive oberhalb von West Hollywood mit den schönsten Villen der Filmprominenz zu einem Aussichtspunkt:



Die Sehenswürdigkeit Nummer 1 ist für mich das Getty Center, für eine Milliarde Dollar gebaut aus beigem, römischen Travertinstein, auf den Santa Monica Mountains liegend mit herrlicher Aussicht. Was für eine Architektur! Man zahlt 15$ Parkgebühr in einem riesigen Parkhaus am Fuß des Berges, der Eintritt inklusive der Fahrt mit der Monorail-Bahn ist gratis. Finanziert wird das von der J.P.Getty Stiftung.
getty.edu/museum/







Danach ging es noch zum Venice Beach, wo sich massenweise mehr oder weniger Verrückte tummeln, dann zum Santa Monica Beach mit dem berühmten Pier, wo die 4000 km lange Route 66 endet:









Einen Tag vor der Abreise der Legend ots sind wir die 200 km nach San Diego gefahren, dort hatten wir ein Hotel mit Parkplatz in Downtown gebucht, um abends zu Fuß in das Gaslamp Quarter zu kommen.

Da wir schon früher einmal im Seaworld waren, sind wir in den abwechsungsreichen Balboa Park mit Casa del Prado, verschiedenen Museen, schönen Bauwerken und Gärten. Danach noch in den Old Town Historic Park, ein weiteres "Must See" in San Diego:









Am Dienstag, 01.04.14, ging es schliesslich aufs Schiff. Das Gepäck haben wir direkt am Parkplatz abgegeben und sind dann gemütlich nach der Leihwagenrückgabe bei Alamo über den Harbor Drive zurück zum Schiff gebummelt.





Die Schwesternschiffe Vision otS und Splendour otS kannten wir schon, damit fühlten wir uns gleich nach dem flotten Check-In heimisch. Unser Captain war der Norweger Arild Hansen, Cruise Director der Finne Topi Ylonen, den wir schon auf der St. Petersburg Cruise kennenlernen durften und Activities Manager war der wahrscheinlich bei vielen bekannte "Moe". Als Küchenchef hatten wir einen Inder, Essen war auf alle Fälle besser als auf der Liberty-TA mit der britischen Küchenchefin.

Immer wieder lustig zu sehen sind die knapp über der Stadt einfliegenden Maschinen in San Diego:



Nach einem Seetag war die erste Destination Cabo San Lucas, Mexico. Wir haben uns nicht die Bootsfahrt zum Lands End gegeben, es waren zu viele Leute dorthin unterwegs. Daher sind wir rund um den Hafen zum Hauptstrand gewandert, dort endlich konnte ich im Pazifik schwimmen und an der Strandbar relaxen. Es kommen laufend Boote vorbei, mit denen man sich um ein paar Dollar zurück zum Hafen bringen lassen kann.





Am vierten Tag waren wir in Puerto Vallarta, Mexico. Auch hier eine total amerikanisierte Touristenhochburg, sofort erkennbar am riesigen Walmart am Hafen. Wir sind mit einem öffentlichen Bus die 5-7 km ins Zentrum gefahren, haben nach der Brücke die eher von Einheimischen bewohnte Gegend erforscht, dann den Strand und die sehr schön gestaltete Mole abgelaufen.





Nach zwei weiteren Seetagen kamen wir am 7. Tag in Puerto Quetzal, Guatemala, an. Aufgrund der weiten Fahrt ins Hochland (1,5 Stunden) haben wir hier über das Schiff den Bus nach Antigua mit 5 Stunden Aufenthalt "on your own" gebucht. Unglaublich, aber jede Minute der Zeit war notwendig, um diese UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt zu besichtigen.





Nach einem Seetag zur Erholung kamen wir nach Puntarenas, Costa Rica. Unser im Internet gebuchter Tourguide war Ricky von rickyricardotours.com. Zwei Kärntner Ehepaare, die keine Buchung hatten, haben sich uns angeschlossen und waren nachher voll begeistert über einen der schönsten Landausflüge, den sie je hatten. Wir sahen Affen, die er mit einer Pfeife anlockte, waren auf einem Bauernhof, wo wir verschiedene Früchte verkosteten, dann machten wir eine 1,5-stündige Bootsfahrt am Tarcoles River, wo wir viele exotische Vögel und massenhaft Krokodile sahen. Nach einem Fischessen führte er uns noch in einen Supermarkt zum Kaffee einkaufen, neben dem in Guatemala der beste der Welt.











Dann wieder ein Seetag, den wir genossen. Interessant zu erleben war, dass das Theater bei den Vorträgen um 11 Uhr vormittags trotz herrlichen Wetters, wegen des hervorragenden Lektors an Bord, bis auf den letzten Platz besetzt war.

Am Tag 11 hatten wir die 8-stündige Durchfahrt durch den Panamakanal. Bei Sonnenaufgang sahen wir die Skyline von Panama City, um 8 Uhr waren wir bei der Doppelschleuse Miraflores, 2,5 Stunden später durch die Pedro Miguel Schleuse. Nach der Durchfahrt unter der Centennial Bridge und dem Durchqueren des Gatun Lakes am Nachmittag kamen wir durch die drei Kammern der Gatun Locks in Richtung Atlantik.













Ein panamesischer Sprecher an Bord hat den ganzen Tag lang über alle Lautsprecher die wichtigsten Einzelheiten geschildert. Es wurde erwähnt, dass pro Schiff 200 Mill. Liter Süßwasser verbraucht werden. Die Durchfahrt der Legend otS kostet rund 350.000 $.

Obwohl wir jahrelang im eigenen Boot diverse Donauschleusen durchfahren hatten, war doch die Schleusung auf einem Kreuzfahrtschiff durch die Locks ein beeindruckendes Erlebnis. Wir wurden von 8 Lokomotiven gezogen...Übrigens sind im neuen Kanal dann keine Lokomotiven mehr vorgesehen, diese Aufgabe sollen Schlepper übernehmen. Ein Probelauf im alten Kanal ist allerdings gescheitert. Wie das alles noch ausgehen wird? Ende offen... 





Colon ist nach der Ausfahrt aus dem Kanal nur einmal um's Eck und die Zeit bis zur Ankunft um 6 Uhr des nächsten Tages sind wir (laut Antwort des Captains bei der Fragestunde) im Kreis gefahren...Montezumas Rache hat mir nur einen kurzen Ausgang in den Hafenbereich gestattet, hab' aber nicht viel versäumt. Die Embera Indianer haben direkt am Pier Souvenirs verkauft.



Am 13. Tag waren wir dann in Cartagena, Colombia, eine der schönsten Kolonialstädte Südamerikas und selbstverständlich UNESCO Weltkulturerbe. Es war die schönste Stadt auf der gesamten Route, wieder ein absolutes "Must See". Wir haben, nach Besuch des Parks mit vielen verschiedenen Papageien, Tukane, usw. einen Minivan-Taxifahrer gebucht. Der Preis für eine fünfstündige Tour gemeinsam mit 6 anderen Leuten war 20$ pro Person.









Smaragd-Schleiferei:





Wenn Ihr am Hafenausgang den Fahrer mit dem Lederhut entdeckt, nehmt ihn, viele Infos in perfektem Englisch, kommt aus Philadelphia, sehr verlässlich: 



Nach zwei Seetagen zum Abschluß sind wir am 16. Tag in Fort Lauderdale angekommen. Wir haben, wie auch beim letzten Mal, einen Alamo Leihwagen genommen, der Shuttle Bus brachte uns in 10 min vom Port Everglades zum FLL-Airport. Die paar Stunden kann man ein bisschen rumfahren und dann direkt zum MIA Airport weiter.

Evelyn ist mit einem Lufthansa Airbus 380 über FRA retour, ich bin mit Delta nach NYC (La Guardia Airport), von wo ich die kürzeste Transferzeit aller Flughäfen zum Haus in Harlem/Hamilton Heights habe.

Falls jemand Interesse hat dieses Viertel beim nächsten NY-Besuch näher kennenzulernen, hier eine gute Beschreibung:
de.wikipedia.org/wiki/Hamilton_Heights_(Manhattan)





Zum Abschluss noch ein paar kurze Anmerkungen zu "meinem" NY, wo ich heuer mein 40-jähriges Jubiläum hatte. Wahnsinn, 1974 war ich das erste Mal dort, alt bin ich geworden.
Es sind mehr private und familiäre Sachen, die normalerweise unternommen werden, die passen nicht unbedingt in ein öffentliches Forum...ein paar Bilder müssen aber doch sein. 

In NY gehört es zum guten Ton diverse Jahresmitgliedschaften bei Museen zu haben, die ich immer mitbenützen kann, so diesmal zB MOMA (Museum of Modern Art), Museum of Natural History mit Planetarium und Botanical Garden in der Bronx mit 1 Mill. Pflanzen und einem der weltweit bedeutendsten Forschungszentren.













Auch die Sonderausstellung mit verschiedenen Installationen des chinesischen Künstlers Ai Wei Wei im Brooklyn Museum haben wir besichtigt:



Besonders nett war zu dieser Jahreszeit unser Familienspaziergang im blühenden Central Park, sowie der Besuch des Campus des CCNY (City College of NY) und der Columbia University, beide in Harlem:









Dann waren noch zwei Tage in Washington angesagt, wir sind mit dem Acela Zug gefahren, es gibt diese Quiet Cars mit Sprech-und Telefonierverbot, wo man angenehm die 3,5 Stunden verbringt. Normalpreis für eine Rückfahrt, im Internet auf der Amtrak-Seite gebucht, ist rund 600$ für zwei Personen. Mit einem Companion Ticket meines Schwagers zahlten wir nur den halben Preis. 



Die Besichtigungen in Washington macht am besten mit einem Capitol Bikeshare, das man für 7$ täglich mieten kann, man muss aber immer nach 30 min zu einem Dock um einen neuen Code zu nehmen und kann sofort wieder weiterfahren. 



Übrigens ist das auch in NY mit den Citibikes ähnlich, nur haben wir dort ein Jahreabo und 45 min Zeit. Gibt es an jeder Ecke, allerdings nicht nördlich der 59th Street. Man kann sich eine App runterladen, wo man sieht wieviele Bikes bzw. freie Plätze es gibt.
Wen es interessiert, schaut euch mal die vielen Stationen an:
citibikenyc.com/stations





So waren wir also den ganzen Tag mit dem Rad unterwegs, die Strecken sind zu Fuß an einem Tag nicht zu schaffen. Noch ein paar Bilder von Gebäuden und Monumenten in Washington, DC:

Ohne Worte:


Lincoln Memorial:


Jefferson Memorial:


Washington Memorial:


Capitol Hill:

 

Hier endet mein Reisebericht, er ist etwas lang geraten, kein Wunder bei 5 Wochen in den USA und Mittelamerika von West nach Ost.
Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut...

 

Für jene, die mehr Fotos sehen möchten, ich habe drei Fotoalben erstellt.

 

Los Angeles - Santa Barbara:

https://goo.gl/photos/t72uMnHaq3BBH6s37 

 

Panama Kanal:

https://goo.gl/photos/HA6bghdwcMWEmdcAA

 

New York - Washington:

https://goo.gl/photos/JpQeV22jYLw2ATva6