Holland America Line MS Rotterdam

Nach Norwegen ab Rotterdam mit der Rotterdam
Link zu den kompletten Fotoalben am Ende.

 

 

So hat es begonnen anno dazumal:





In kurzem Abstand nach der Eurodam im April machen wir die zweite Kreuzfahrt bei HAL auf der Rotterdam, es ist unsere 34. KF insgesamt. Das kleinste Schiff auf dem wir jemals waren, 1.300 Gäste wegen der Einzelkabinen, maximal wären es 1.400, davon 900 Niederländer. Bei 570 Crew-Members ist das Verhältnis von fast 1:2 ausgezeichnet.

Tag 1:

Flug mit Level von Wien nach Amsterdam. Level fliegt seit einem Jahr ab Wien, gehört zur IAG ( British/Iberia/Vueling).

Keine Besonderheiten, alles in Ordnung. Online Check-In 7 tage vor Abflug möglich, auch ohne Zahlung einer Extragebühr werden uns Plätze nebeneinander zugewiesen.

Von Schiphol fahren wir mit dem Intercity nach Utrecht, dort steigen wir um in einen Sprinter bis Culemborg.






Unsere Freunde holen uns ab und bringen uns zu ihrem Haus nach Ingen am Rhein. Es handelt sich eigentlich mehr um ein Landgut großen Ausmaßes.
Die drei ehemaligen Kuhställe werden an Camper vermietet, 100 Fahrzeuge sind dauerhaft bei Ihnen eingestellt.










Tag 2:

Den ganzen Tag fahren wir in der Gegend herum, nach der Überfuhr mit der Fähre über den Rhein besichtigen Grebbeberg, wo die größte Schlacht in den Niederlanden stattfand. 800 Soldaten sind innerhalb von drei Tagen im Mai 1940 beim Widerstand gegen die Hitler-Armee gefallen.








Weiter geht’s nach Wageningen, einer netten Kleinstadt, wo sich das Hotel de Wereld befindet. In diesem wurde am 5. Mai 1945 die Kapitulation Nazi-Deutschlands unterzeichnet. Der Tag der Befreiung ist ein Feiertag und die Parade an diesem historischen Ort in Wageningen ist eine der größten in den Niederlanden und wird jedes Jahr im TV übertragen.





Mit einer anderen Fähre übersetzen wir wieder den Rhein retour und machen im Veerhuis (Fährhaus) Pause.
Zuletzt fahren wir noch nach Tiel an der Waal, auf der alle großen Schiffe verkehren. Erst weiter flussabwärts fließen Waal und Rhein ineinander.














Abendessen gibt es im Restaurant Heerlijkheid (Herrlichkeit) in Eck en Wiel, das die Schwiegertochter betreibt. Sehr gute Küche, wer mal in der Gegend ist, schöne Grüße an Loes und Willem.




Tag 3:

Vormittag bringen uns unsere Freunde die 80 km bis Rotterdam.
Wir parken im Zentrum und gehen zuerst zum offenen Samstag-Markt, ich kann gar nicht genug fotografieren, es gibt unzählige Stände mit Obst, Gemüse, Käse, Fisch usw.












Nicht weit entfernt befindet sich eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt, die Markthal. Vor vier Jahren eröffnet haben sie unterhalb der Apartments eine imposante Halle errichtet, wo sich viele Stände mit Gerichten aus der ganzen Welt befinden.
















Nachmittags um 14:00 checken wir ein um rechtzeitig bei der SNRÜ zu sein.
Davor treffen wir beim Willkommens-Empfang für Mariner Star Members noch unsere Freunde von der 4-wöchigen Südsee-KF, die uns ungeplant und kurzfristig zu dieser Reise animiert haben. Zugegeben, viel Überredungskunst war nicht notwendig.











Etwas verspätet laufen wir bei herrlich sonnig, aber windigem Wetter um 18:30 aus. Es sind 1.300 Gäste an Bord, davon 900 Niederländer und 600 Crewmembers. Das Verhältnis von fast 2:1 ist hervorragend. Wegen der vielen Leute aus der Gegend winkt uns eine große Menschenmenge zum Abschied zu.

Neben dem Pier befindet sich das Hotel New York, es ist das alte Hauptgebäude der Holland America Lijn. Im Jahr 1984 wurde der Unternehmenssitz nach Seattle verlegt.









Die Fahrt über die Nieuwe Maas bis zum offenen Meer dauert mehr als 3 Stunden. Die gesamte Zeit passieren wir endlose Hafenanlagen, die Ausmaße des Hafens von Rotterdam ist so unglaublich groß, das ist selbst verglichen zu Hamburg einfach unvorstellbar. Der Umschlag war 2018 um 67% höher als in Hamburg, Antwerpen liegt an 2. Stelle auch noch davor.








Wegen des starken Windes dreht das Lotsenboot auf halber Strecke ab, der Lotse bleibt an Bord und wird dann mit dem Helikopter direkt vom Schiff abgeholt.
Zu dieser Zeit um 21:30 ist es noch taghell, wir passieren den Strand in Hoek van Holland, wo der Nieuwe Waterweg in die Nordsee mündet. Wir haben noch nie so eine extreme Schieflage eines Schiffes durch den Wind und die Strömung erlebt.













Tag 4:

Seetag, kühler Wind, aber blauer Himmel, das ist das Wichtigste.
Ein paar Schiffsbilder...





Das Seaview Pool am Heck:





Der Lido Pool:





Das Crow's Nest am Bug auf Deck 9:





Eingang Lincoln Center Stage mit Klassikkonzerten drei mal täglich:





Eine der fünf Orchester-Mitglieder hat am Mozarteum Salzburg studiert:







Tag 5:

Ankunft in Flåm. Die Rotterdam muss tendern, die Norwegian Spirit liegt am einzigen Pier des Ortes.
Wegen der traumhaften Lage ist Flåm schon seit dem 19. Jahrhundert eine der Hauptsehenswürdigkeiten Norwegens und zieht tausende Touristen an, viele auch mit Wohnmobilen.

Die Flåmsbana Railway hat hier ihre Endstation direkt am Hafen, sie war aber währen des ganzen Tages ausgebucht. Nachdem wir einige negative Bewertungen gelesen hatten, tut es uns gar nicht besonders leid. Bergbahnen gibt’s in Österreich auch.








Nettes kleines Bahnmuseum:





Anstelle dessen haben wir online eine Fahrt mit dem Schiff Future of the Fjords gebucht.
In Norwegen werden nicht nur 50% der Autos mit Elektroantrieb verkauft, auch das hypermoderne Ausflugsschiff fährt 100% elektrisch.














Wir gleiten ruhig an einer sensationellen Landschaft mit steilen Felswänden und unzähligen Wasserfällen vorbei, ähnlich wie im Geiranger Fjord, wo wir bei der letzten Norwegen Kreuzfahrt mit der Legend otS waren. Wettermäßig haben wir mehr Glück als in Geiranger, es ist ganz angenehm, weil windstill.

Mit dem Ausflugsboot fahren wir durch den Aurlandsvangen, legen ein paar Mal an, unter anderem in Undredal mit 100 Einwohnern und 500 Ziegen. Hier befindet sich auch die kleinste Stabskirche Norwegens. Kurz danach biegen wir in den schmalsten Fjord der Welt, den Nærøyfjord ab, einem UNESCO Weltkulturerbe.




















Die Fahrt endet nach zwei Stunden in Gudvangen, von dort bringt uns ein Shuttle Bus durch zwei lange Tunnels nach Flåm zurück, wo wir uns noch im Ort ein bisschen umschauen.









Abends kreuzen wir zuerst durch den Aurlandsfjord, einem 17 km langen Arm des Sognefjord, der mit 204 km der längste Fjord Norwegens und der zweitlängste der Welt ist, genannt King of the Fjords.
Nach dem Dinner sitzen wir noch einige Zeit in netter Runde vorne auf Deck 8 im Crow’s Nest, sie spielen Musik von Queen und wir erfreuen uns des Lebens.
6 Stunden später um Mitternacht erreichen wir das offene Meer.

Sonnenaufgang ist zu dieser Zeit des Jahres 04:00, Sonnenuntergang 23:00.









Tag 6:

Ankunft in Stavanger, der Ölhauptstadt Norwegens. Wie beim letzten Aufenthalt, gehen wir die Gassen mit den weißen Holzhäusern gleich neben dem Hafen ab. Wetterglück ist auch wieder auf unserer Seite.
















Gegenüber befindet sich das Einkaufsviertel und das moderne Oljemuseum direkt am Wasser. Das herrliche Wetter treibt uns nach ein paar Stunden an Land zurück aufs Schiff, wo wir uns am Seaview Pool ein paar Liegen sichern und die Sonne genießen.













Am Abend zeigen sie wie schon auf der Eurodam KF in die Südsee den Film Planet Earth 2, das Schiffsorchester spielt live auf der Bühne die Filmmusik dazu. Diese Kooperation von HAL mit BBC ist einmalig, das sollte niemand versäumen.


youtu.be/Pd3zHTAWqqg



Tag 7:

Kristiansand an der sogenannten Riviera Norwegens. Das Wetter lädt heute leider nicht dazu ein einen der Sandstrände zu besuchen.




Die Fischhalle gleich neben dem Hafenausgang sehen wir uns als erstes an. Die Preise in NKR sind umgerechnet in Euro ein Zehntel, für die Top-Qualität überraschenderweise nicht extrem hoch.
Durch die rechtwinkelig angeordneten Straßen kann man sich gut orientieren und nach einem Abstecher auf den Hügel Baneheia sind wir relativ schnell mit dem Rundgang fertig.











Tag 8:

Oslo, auch dieses Ziel ist uns wie Stavanger bekannt, die Innenstadt, die Flaniermeile Karl Johans Gate, das Parlament, den Königspalast mit der Wachablöse haben wir vor nicht allzu langer Zeit gesehen. Auch Vigelandsparken und die Museumsinsel Bygdøy waren dabei. Am meisten hat uns die Architektur und das begehbare Dach des Opernhauses beeindruckt.

Diesmal geht es ins Detail und das interessanteste Museum Norwegens, in dem das Polarschiff Fram ausgestellt ist, steht am Programm.
Die Bustickets bekommt man direkt am Hafen, hinter dem Nationaltheater ist die Station der Linie 30 nach Bygdøy.

Man könnte hier locker einen ganzen Tag verbringen, es ist faszinierend wie detailreich die Expeditionen in die Arktis und Antarktis dargestellt werden.
Am Deck stehend wird an beiden Seiten der Fram ein Film abgespielt durch den man glaubt live dabei zu sein.













In der Nähe liegen noch das Kon-Tiki Museum, das Maritime Museum, das Viking Ship Museum, das Norsk Folkemuseum und das Holocaust Center.
Nach einem kurzen Abstecher zum Wahrzeichen Oslos, dem Operahuset, wo wir uns diesmal den Aufstieg aufs Dach ersparen, gehen wir an der Akershus Festung vorbei zurück zum Schiff. Der Liegeplatz ist direkt davor.








Trotz der Menge an Sehenswürdigkeiten ist für mich Oslo Nummer 3 in Skandinavien hinter Stockholm und Kopenhagen.
Sehr schön ist die Ausfahrt durch den 107 km langen Oslofjord an vielen Inseln mit unterschiedlichen Charakteristiken vorbei.

















Tag 9:

Seetag. Wir bekommen als 2-Star Mariners wieder die Einladung zum Captain’s Lunch, als Geschenk gibt’s immer eine Kachel, designt von Royal Goedewaagen, Produzenten von authentischem Delft Porzellan seit 1610.
Für Stammgäste sind die übrigen Perks eher überschaubar.





Tag 10:

Ankunft in Rotterdam. Check-Out problemlos, fahren mit dem Intercity nach Schiphol, wo wir noch eine Nacht im Radisson dranhängen. Das Gepäck stellen wir nur schnell ein und mit einem 24-Stunden Ticket inklusive Hin-und Rückfahrt nach Amsterdam düsen wir los.

Vieles kennen wir von früheren Aufenthalten, aber es ist immer wieder herrlich hier zu sein. Mit Fähren, Trams, U-Bahnen fahren wir durch die Stadt, besonders die Linie 2 ist empfehlenswert.





Die Märkte dürfen nicht fehlen, der Albert Cuyp Markt und der Bloemenmarkt. Unglaubliche Menschenmassen schieben sich bei angenehmen Wetter durch die Gassen an diesem Samstag. Wir haben acht Stunden Zeit bis zur abendlichen Grachtenfahrt, daher geht sich zwischen Rembrandtplein, Stopera, Begijnhof, Kalverstraat usw. immer wieder eine Pause aus. Der Schrittzähler zeigt 15 km.



























Anne Frank Huis, Rijksmuseum, Van Gogh Museum, um nur die Wichtigsten zu nennen, kennen wir von früher.
Vom Kaufhaus De Bijenkorf (Bienenstock) am Dam Platz bummeln wir zur Stromma Abfahrtstelle der Wine & Cheese Tour.





Die Fahrt dauert von 20:30 bis 22.00, es gibt Rot- und Weissweine zur Auswahl, dazu einen Käseteller. Im Juni gibt es wegen des langen Tageslichts keinen Kerzenschein, aber es ist an diesem milden Sommerabend bei wolkenlosem Himmel ein tolles Erlebnis, kann es jedem nur empfehlen.






































Tag 11:

Rückflug mit Level.


Fazit zum Schiff:

Altes Schiff aus dem Jahr 1997 mit dem Charme der früheren Generation von Kreuzfahrten.

Service, Freundlichkeit der überwiegend indonesischen Crew, sowie Qualität der Speisen außerordentlich zufriedenstellend. Nach 17 Kreuzfahrten mit RCI tut Abwechslung gut. Einsparungen, die bei dieser wie auch anderen Reedereien eingeführt wurden, kann ich nicht beurteilen.

Auch bei HAL gibt es treue Stammgäste, sie machen einiges besser als Sonstige im Premium Segment. Selbstverständlich muss man sie oberhalb von RCI oder NCL angesiedelt sehen. Von den Italienern und deren Tochter im Massenmarkt brauchen wir nicht zu reden. Im Herbst werden wir wieder einmal Celebrity „beehren“, sind gespannt ob sich unser Eindruck von früher verändern wird.

Altersdurchschnitt bei einer 7-Tage KF viel niedriger als auf der 4-wöchigen Südsee-KF, auch klar.

Es war eine nette Kurzroute, Flåm und Kristiansand waren für uns neu, Wetter überdurchschnittlich, bei fünf Schönwetter-Tagen kann man nicht klagen. Tageslicht zu dieser Jahreszeit ist 19 Stunden, von 04:00 bis 23:00. Jetzt noch etwas zum Thema Essen.

Für Fischesser:
Thunfisch, Lachs, Seezunge, Heilbutt, Kingfish, Haddock (Schellfisch), Flunder, Forelle, Jumbo Shrimp, die Auswahl während einer Woche ist Klasse.




















Für Junkfood Esser:
Pommes Frites, Hot Dog, Hamburger und Pizza werden frisch auf Bestellung zubereitet. Vorgegebene Rezepte oder individuelle Zutaten möglich, ist alles mit Beeper abzuholen. Qualitativ kommen andere Reederei bis jetzt auch nur annähernd mit. Bei HAL liegen keine Pizzaschnitten unter der Wärmelampe. Igittegitt!





So sieht's aus wenn fünf Personen je zwei Vorspeisen und je zwei Hauptspeisen verdrücken, es war halt einfach zu gut:





Und damit PROOST, es war LEKKER!





Der niederländische Captain beim Empfang hat den Spruch des Tages, der aus Irland stammt, geliefert.
Er lautet:

THE BEST SHIP IS THE FRIENDSHIP!

 

Link zu den Alben:

Niederlande
xcjZsXwqMex6HktL9

Kreuzfahrt
4b4rgMkD5AutCKQ4A

 

Kurzvideos auf YouTube:

 

BBC Planet Earth:

https://youtu.be/Pd3zHTAWqqg

 

Fram Museum

https://youtu.be/JXz5KztTFk8