Sehr früh aufstehen ist angesagt, wir sitzen schon um 5:30 zum Frühstück in
der Miles&More Lounge am Flughafen Wien-Schwechat.
Ankunft HAM 08:00, schnell ins Hotel Mercure um Gepäck abzuladen und dann
gehts sofort nach Altona, wo wir eine Freundin besuchen und dann gemeinsam losziehen.
Wir bummeln durch Altona, beim Rathaus vorbei zum Altonaer Balkon mit Blick
auf die Elbe.
Mit der S-Bahn fahren wir zum Hauptbahnhof, spazieren die Mönckebergstraße zum
Rathaus.
Eine Currywurst beim traditionellen MÖ-Grill darf nicht fehlen, danach treffen
wir noch zwei weitere Freunde und setzen uns ins Alex im Alsterpavillon mit schönem Blick auf die Binnenalster.
Am Nachmittag fahren wir mit dem Bus 112 nach Övelgönne und gehen entlang der
Strandhäuser bis zur Strandperle, einem urigen Lokal am Sandstrand. Kurz noch auf die Reeperbahn, die kann man aber vergessen.
Am Sonntag ist Einschiffungstag, die Legend liegt in der Hafencity, die Aida
luna fährt am gleichen Tag vom Altonaer Hafen los. Statt der U4, Geisterbahn genannt, bis zur Station Überseequartier, nehmen wir den Bus 111 bis Marco Polo Terassen.
Beide in Sichtweite des Terminals. Das Check-In beginnt schon um 10:45, 10 min
später sind wir in der bereits fix-fertigen Kabine. Dieser Rekord wird nicht so schnell getoppt werden. Normalerweise sind die Kabinen um 13 Uhr zugänglich, da aber rund ein Viertel der Gäste
ab/bis Oslo gebucht haben ging es so schnell.
Nach einem kleinen Imbiss im Windjammer entschliesse ich mich die Hafencity zu
erkunden. Ich sehe beeindruckende Gebäude wie die Elbphilharmonie (wegen der langen Bauzeit ein Reizwort für die Hamburger) oder die Speicherblöcke, zwei Stunden muss man dafür jedenfalls
einrechnen.
Wegen einer kleinen Verspätung beim Ablegen sehen wir nur einen Teil der
Häuser entlang der Elbe, um 18:00 ist die erste Essenssitzung angesetzt. Wir haben MyTimeDining, welches immer beliebter wird, es bleibt kein Tisch frei, während auf Deck 4 einige Lücken zu sehen
sind. Immer wenger Gäste wollen sich offenbar auf eine feste Tischzeit festlegen lassen.
Am Montag folgt ein Seetag, wir verbringen eine entspannte Zeit meistens im
Solarium (Indoor Pool). Abends wird um 22:00 ebendort ein Oktoberfest veranstaltet, gespielt wird genau die Musik, die ich so überhaupt nicht mag - meine Frau hat da eine etwas andere Meinung.
Ich bin "Atemlos" und staune nur über den Chor von ein paar hundert begeisterten Mitreisenden. So gruselig stelle ich mir die Aida Unterhaltung vor, aber Geschmäcker sind eben
verschieden...
Dienstag ist die Ankunft um 07:00 in Oslo geplant, der Wecker läutet um 06:00
um die Durchfahrt durch den Fjord nicht zur Gänze zu verpassen. Der ist eine Zeit lang sehr breit, erst kurz vor der Stadt wird die Einfahrt interessanter.
Das Wetter beginnt etwas bewölkt, wird aber im Lauf des Tages immer sonniger,
am späten Nachmittag liegen wir in der Sonne am Pooldeck.
Den Hop On Hop Off Bus haben wir im Internet um 20€ pro Person vorausgebucht,
wir entern den Bus ohne Schlangestehen und sitzen oben in der ersten Reihe.
Eine komplette Runde dauert 1,5 Stunden und man verschafft sich einen
Überblick. Danach fahren wir gleich weiter zum Skulpturenpark Vigeland, eine der Hauptsehenswürdigkeiten Oslos.
Nach einer weiteren Runde quer durch die Museumsinsel Bygdoy steigen wir am
Rathaus aus und besichtigen das Zentrum zu Fuß.
Königspalast:
Parlament:
Am meisten hat mich das Opernhaus beeindruckt, ein moderner Bau direkt am
Wasser. Unbedingt sollte man die schrägen Marmorplatten und Stufen bis aufs Dach raufsteigen, von wo man einen tollen Ausblick auf die Stadt hat.
Am Abend findet dann der erste Galaabend und Captain's Empfang im Centrum
statt, wegen der Einsteiger in Oslo einen Tag später als üblich. Arid Hansen aus Norwegen war schon auf der Panama-KF unser Master of the Vessel. Den Cruise Director Topi Ylonen aus Finnland
erleben wir jetzt bereits zum dritten Mal, seine Witze kennen wir schon auswendig...
Zu den Zahlen:
Das Schiff ist mit über 1900 Gästen aus 50 Ländern ausgebucht, überraschend
viele Kinder wegen der Ferienzeit. Nummer 1 ist Deutschland mit über 700, Nummer 2 ist Norwegen mit rund 200, Nummer 3 Italien, Nummer 4 Spanien und Nummer 5 Israel, alle zw. 100 und
150.
Mittwoch steht Stavanger am Programm. Unsere Liegezeit ist von 10:30 bis
17:30.Wind, Wolken und Regen empfängt uns, wegen der Sandstrände in der Gegend nennen sie es die Riviera Norwegens. Nach Baden ist einem heute nicht zumute.
Die Besichtigung der viertgrössten Stadt Norwegens kann man zu Fuß in gut 2-3
Stunden erledigen. Sehr nett ist die Old Town mit den gut erhaltenen, weissgestrichenen Holzhäusern. Von hier gehen die Boote zum Lysefjord ab, die 3-stündige Tour macht nur bei Schönwetter
Sinn.
Tag 5 beginnt um 9 Uhr mit der Einfahrt in den Storfjord, dem der
Sunnylvsfjord und schliesslich der Geirangerfjord folgt, die rund 5-stündige Fahrt zählt zu den schönsten Kreuzfahrterlebnissen. Leider meint es das Wetter nicht gut mit uns, es ist bewölkt,
windig und kurz regnet es immer wieder. Trotzdem harre ich auf Deck 10 am Bug in der ersten Reihe aus, es ist schon faszinierend. Der einzige Pier ist von der Celebrity Infinity belegt, nach
deren Abreise am Nachmittag wird unsere Legend otS dorthin verlegt. Die MSC Poesia und die Pullmantur Empress liegen auch noch auf Reede.
In Geiranger gibt es neben den lokalen Bussen wieder den altbekannten Hop On
Hop Off. Dieser kostet 25€ pro Person, ist absolut empfehlenswert und fährt sowohl den Aussichtspunkt Flydalsjuvet an als auch die Adlerkehren hoch mit eindrucksvollem Blick auf den Ort und den
Fjord. Man hat jeweils 15 min Fotopause. Dann noch ein kurzer Bummel durch das kleine Dorf und die restliche Liegezeit bis 23:00 dient der Entspannung an Bord. Mitreisende erzählen dann vom am
Schiff gebuchten Ausflug zum Dalsnibba Gletscher, dieser war wegen der schlechten Sicht ein Flop. Also niemals voraus buchen, erst vor Ort je nach Wetterlage entscheiden. Die Tanzvorstellung im
Theater lassen wir aus, ich tippe, besser gesagt vertippe, lieber diesen Reisebericht am iPad.
Der letzte Port of Call ist dann Alesund. Eine der Hauptorte der Fischerei ist
1904 komplett niedergebrannt und wurde im Jugendstil neu aufgebaut. Der Stil der Häuser mit den dekorativen Elementen an den Fassaden ist einzigartig in Norwegen. Mit uns im Hafen liegt wieder
mal die Pullmantur Empress. Nach einem Blick auf den Stadtplan entscheiden wir uns das Ortszentrum zu Fuß zu erforschen. Über 400 Treppen führen auf den Hausberg Alesunds, den Aksla. Wegen
Sanierungsarbeiten ist der Weg abgesperrt, das hindert uns und viele andere nicht daran über das Gitter zu klettern und die herrliche Aussicht von oben zu geniessen.
Es tut mir leid, Mäxchen, aber ich kann Dir eine 5. Norwegen-KF nicht
ersparen, Alesund musst Du Dir unbedingt auch noch geben. Danke übrigens für Deine Reisetips. Abends der zweite Galaabend und der Top Tier Event in der Anchors Aweigh Lounge, die Gelegenheit zum
Small Talk mit den Offizieren. Und im Theater dann Donovan und Rebecca, dreimal im Guiness Buch der Rekorde, mit einer tollen Akrobatikshow und Standing Ovations am Ende.
Tag 7 verbringen wir auf See zurück nach Hamburg, wo wir Sonntag früh
ankommen. Wir freuen uns, dass wir den größten Teil des Tages bei Sonnenschein am Pooldeck verbringen können. Ein Pflichttermin ist für mich am letzten Tag immer der Captain's Corner, es ist
wieder mal die eine oder andere interessante Info dabei. Der stimmungsvolle Abschluss am letzten Abend ist die Feier der 67 Nationen der Crew mit der Flaggenparade im Centrum.
Unser Rückflug ist erst für abends gebucht, sodass wir noch den ganzen Tag in
der Hansestadt verbringen können. Das Gepäck bleibt im Schliessfach am Hauptbahnhof. Wir nehmen wieder die Gruppen Ganztagskarte für die Öffis. Diese gilt auch für die Fähren, wir nehmen die
Linie 62 von den Landungsbrücken nach Finkenwerder. Danach zum Fischmarkt, der gerade abgebaut wird, in der alten Altonaer Fischauktionshalle findet eine Veranstaltung mit Livemusik statt. Auch
eine Besichtigung von St. Georg, dem bekannten Lesben- und Schwulenviertel mit einer lebendigen Lokalszene geht sich noch aus. Abschliessend erholen wir uns noch an der Aussenalster vom vielen
Rumlaufen.
Es ist 18 Uhr und schon wartet die S1 vom Hauptbahnhof, nur der vordere
Zugteil geht zum Flughafen, die hinteren Wagons werden in Ohlsdorf abgehängt und gehen nach Poppenbüttel. Also aufpassen.
Hamburg ist immer wieder eine Reise wert, bei den vorigen zwei Besuchen hatten
wir weniger Zeit. Wir beschliessen bald wieder zu kommen, es gibt noch viel mehr zu sehen.
Außer Konkurrenz für mich als Großstadtmensch Platz 1 der gesamten
Reise.
Fazit:
Es war unsere vierte KF auf einem Schiff der Vision Class, wir empfinden diese
kleinste Klasse als sehr angenehm - speziell bei interessanten Routen, wie z.B. auch die Panama Kanal-KF im letzten April:
Reisebericht - Legend of the Seas -
Panamakanal - 04/2014
Es waren ungewöhnlich viele Kinder an Bord, das hätten wir uns vorher nicht
gedacht. Wir bevorzugen unter anderem RCI, weil wir die Freundlichkeit und Offenheit der Amerikaner mögen, diesmal waren sie eine verschwindende Minderheit. Die Italiener und Spanier, die
meistens unter sich bleiben, buchen offenbar auch immer öfter RCI. Alles in allem keine schlechte Mischung und eine sehr gute Stimmung an Bord. Eines muß noch gesagt werden, die Crew der Legend
ist legendär gut - outstanding!
Das Wetter war für die nördlichen Breitengrade durchaus okay, für uns werden
Kreuzfahrten in den Norden eher die Ausnahme bleiben, die nächsten drei gehen wieder in wärmere Gefilde, in die Karibik mit Schönwettergarantie.
Top 3 der KF:
1. Ålesund
2. Opernhaus Oslo
3. Durchfahrt Geirangerfjord
Mehr Fotos im Album hier:
plus.google.com/u/0/photos/108…29?authkey=CIuz5fDGqqqkWQ