HAL Zaandam 12/19 - 01/20

Fotoalben:

Vorprogramm Buenos Aires:
photos.app.goo.gl/637coNgn4ST3kVYh7

Kreuzfahrt Zaandam:
photos.app.goo.gl/nM4BU9r8Z9jPzUcCA

Nachprogramm Valparaiso / Santiago:
photos.app.goo.gl/aj3h5bMoFzhXxSCj8


Kreuzfahrt an das Ende der Welt

Nur einige Tausend Menschen pro Jahr haben das Privileg diesen Kontinent zu besuchen. Das Beste an einer Antarktis Kreuzfahrt ist, dass es etwas ganz Besonderes und Einzigartiges ist. Man merkt sofort, dass es dieses Erlebnis wahrscheinlich nur einmal im Leben geben wird und dass im Vergleich zu anderen Destinationen nur wenige Menschen es je sehen werden.

Hinflug Miami-Panamá-Buenos Aires
Tag 1

Wir fahren mittags von unserer Wohnung in Naples zum Flughafen Miami, haben Copa Airlines gebucht, Partner von Star Alliance, bei der wir Meilen sammeln.

Ohne Stress sind wir schon drei Stunden vorher am Check-In, weil wir die von uns oft besuchte Lounge für alle Star Alliance Members, von Avianca und LATAM betrieben, genießen möchten.

Erste Teilstrecke dauert etwa 3 Stunden nach Panama City, nach 2 Stunden in einer weiteren (miserablen) Business Class Lounge fliegen wir noch 7 Stunden bis Buenos Aires. Wegen der 2 Stunden-Plus-Zeitumstellung kommen wir um 7 Uhr früh an. Alles in allem also 14 Stunden von Miami entfernt, doch nicht so nah als manche glauben würden.

Buenos Aires:
Tag 2/3/4/5

Über die App bestellen wir am Airport ein Uber Car, wie immer und überall wo es angeboten wird. In Asien heißt die App übrigens Grab, ist auch dort sehr zu empfehlen.

Das Hotel 474 hat mehr als 9 Punkte in der Bewertung, Top Lage, ein Block von der Florida, der Haupteinkaufsstraße entfernt. Trotz der frühen Uhrzeit können wir das Zimmer sofort beziehen. Wertgegenstände in den Safe, wir gehen nur mit einer Kreditkarte, etwas $-Bargeld, das wir sofort in einer Wechselstube in Pesos umtauschen, und Handy zum Fotografieren, weg.

Wir bewegen uns in Buenos Aires die ersten 24 Stunden mit dem Hop On Hop Off Ticket, das für drei Linien gilt, dann mit der Sube Card, die für Subtre (Metro) und Busse gilt, und Uber Car mit Gepäck vom Flughafen und zum Schiff.

Zuerst eine Bemerkung: das Paris Südamerikas sollte eigentlich jeder einmal gesehen haben.

Buenos Aires steht auf der Bucket List der meisten Leute, wenn Sie nach Argentinien oder Südamerika reisen und das aus gutem Grund.

Wenn man wie wir zum ersten Mal in der argentinischen Hauptstadt ist und nur ein paar Tage Zeit hat, um die Stadt zu erkunden, ist es eine zeitraubende Aufgabe die Besichtigungen der wichtigsten Orte vorauszuplanen.

Die Stadt ist voller Erinnerungen an längst vergangenen Ruhm aus der Zeit, als europäische Einwanderer hier landeten.

Ich bin aus familiären Gründen ein glühender Bewunderer Rio de Janeiros, wo mein Vater acht Jahre gelebt hat. Rio gehört für mich zu den schönsten Städten der Welt, in die wir im Dezember 2020 zum dritten Mal für eine Woche reisen werden.

Die Rivalität beider Länder ist unverändert vorhanden, Brasilien hat Argentinien längst wirtschaftlich abgehängt. Deshalb kann und will ich meine innere Distanz nicht komplett ablegen, gebe aber zu, dass Buenos Aires eine faszinierende Stadt ist, obwohl das Meer, die Strände und das wunderschöne grüne Hinterland Rio‘s fehlt.

Viele der Spots befinden sich in der gleichen Gegend. Dies sollte es im Endeffekt doch einfacher machen den Aufenthalt zu nützen.

Zusammenfassend und ohne täglicher Auflistung unser Sightseeing Programm in Buenos Aires mit den wichtigsten Orten.

La Boca, das mit seinen berühmten bunten Häusern direkt an San Telmo anschließt, besitzt mit El Caminito die berühmteste Tangomeile von Buenos Aires. Hier reiht sich ein farbenfrohes Lokal an das nächste, tanzende Pärchen wechseln sich ab mit den köstlichsten (und entsprechend teuren) Restaurants.

Es gibt zahlreiche Tango Bars und Tanzshows, bei denen man die Größen der Tangoszene in voller Aktion, auch auf der Straße oder in den Restaurants, sehen kann.

Der Tango ist ein UNESCO Welterbe, der große Stolz der Argentinier, neben dem Dulce de Leche, nebenbei erwähnt. Wir als Nichttänzer können uns für den Tango wenig erwärmen und zum Zuhören gefällt uns der Samba besser.

Außerdem ist La Boca natürlich bekannt für die Boca Juniors, bei denen auch Maradona jahrelang spielte, es gibt einige Nachbildungen von ihm. Eine neben Evita und dem Papst, die wichtigsten Personen des Landes nach Meinung der Argentinier.

Floralis Generica
Floralis Generica ist eine riesige Metallskulptur einer Blume. Diese metallische Blume öffnet und schließt sich je nach Tageszeit.
Die Skulptur befindet sich in Recoleta. Und es ist nicht weit von einer weiteren Sehenswürdigkeit, die man gesehen haben muss: dem Friedhof von Recoleta.

Der Friedhof von Recoleta und das Grab von Evita ist eine der bekanntesten und beliebtesten Touristenattraktionen von Buenos Aires.

Dieses komplexe kleine Dorf mit seinen Gräbern und Mausoleen raubt einem den Atem.

Cementerio de Recoleta, wie der Name auf Spanisch lautet - beherbergt einige der bedeutendsten und historisch bedeutendsten Persönlichkeiten Argentiniens.

Ein Grab wollen alle sehen: Evita Perón.
Argentiniens berühmte ehemalige First Lady ist auf dem Friedhof begraben. Das Grab ist klein, etwas versteckt und leicht zu übersehen.

San Telmo ist das älteste Stadtviertel von Buenos Aires. Bekannt für seine Häuser im Kolonialstil des 19.Jahrhunderts und seine zahlreichen Antiquitätenläden und den Antiquitäten-Flohmarkt lockt das Viertel Scharen von Touristen an. Da San Telmo mitten zwischen La Boca und dem Zentrum von Buenos Aires, dem sogenannten Microcentro, liegt, ist ein Besuch beim Streunen durch die Hauptstadtstraßen fast automatisch Pflicht.

Die Avenida 9 de Julio ist der sogenannte argentinische Broadway, eine riesige Straße und Hauptverkehrsader entlang derer sich einige der berühmtesten Sehenswürdigkeiten von Buenos Aires finden, darunter z.B. die architektonischen Meisterwerke der brasilianischen und französischen Botschaft, das Teatro Colón und der Obelisk. Der Obelisk auf der Plaza de la Républica gilt als das Wahrzeichen von Buenos Aires.

Das prachtvolle Kolumbus Theater, auf Spanisch Teatro Colón, befindet sich an der Plaza Lavalle und bietet Platz für über 3500 Zuschauer. Manche bezeichnen das Teatro Colón gar als schönstes Opernhaus der Welt, sicher aber ist, dass es zu den berühmtesten dieser Erde zählt.

Puerto Madero ist das Viertel, das um den ehemaligen Haupthafen von Buenos Aires errichtet wurde, wovon noch heute zahllose Hafenanlagen und alte Lagerhäuser zeugen. Für einen abendlichen Spaziergang am Río de la Plata lohnt sich ein Abstecher ebenso wie für die Betrachtung der imposanten Wolkenkratzer. Alter Charme trifft auf neue Bauten, Wohnviertel auf Wolkenkratzer und Lagerhallen auf Diskotheken.

Casa Rosada und Plaza de Mayo

Der Präsidentenpalast im Herzen von Buenos Aires ist aufgrund seiner Größe nicht zu übersehen. Das riesige, rosafarbene Gebäude, dessen Bezeichnung auf Spanisch auch einfach nur "Casa Rosada", das rosa Haus, lautet, wurde einst auf den Überresten der alten Stadtbefestigung erbaut.

Der Platz der Mairevolution ist noch heute der Hauptplatz für politische Demonstrationen, so erlangte er traurigen Ruhm durch die Madres de la Plaza de Mayo, die Mütter der Plaza de Mayo.

Diese hören nicht auf, auf die Rückkehr ihrer Kinder, Enkel und Angehörigen zu hoffen. Inzwischen sind die Madres de Plaza de Mayo eine der wichtigsten Menschenrechtsorganisationen Argentiniens, die nach zwangsdoptierten Kindern forscht.

Palermo ist der Stadtteil der Künstler. Tagsüber bietet vor allem Palermo Soho die perfekte Ausgangslage für eine Kaffeepause oder zum Einkauf am Designmarkt auf dem Borges-Platz.
Nachts ist Palermo Hollywood das Clubviertel schlechthin, es ist der größte der 48 Stadtteile (barrios) von Buenos Aires.

Sonntag ist Markttag, da wir Montag früh ankommen, versäumen wir diese Attraktion, besonders die riesige Féria de San Pedro Telmo.

Café, Parilla, Chorizo:

Café Tortoni, das traditionsreiche Kaffeehaus an der Avenida de Mayo, eröffnet 1858.


Parilla Peña, Rodriguez Peña 682, Recoleta/Congreso)
Einer der letzten authentischen Bodegones, weit weg von den chicen Restaurants im Stadtteil Palermo. Die besten Steaks, die wir je hatten, ein Pflichtbesuch im Rindfleisch-Paradies Argentinien. Nur Einheimische rund um uns. Dazu Chimichurri, Herz was willst du mehr.


Food Trucks an der Costanera Sur
Choripan (Chorizo und Pan)

Zwei Nächte sind wir im Hotel, am dritten Tag checken wir nachmittags auf der HAL Zaandam ein, die noch overnight im Hafen bleibt. Wegen der zentralen Lage deponieren wir das Gepäck im Hotel und fahren erst nachmittags zum Hafen. Keine Wartezeit, in 15 Minuten sind wir am Schiff. Damit können wir den gesamten Aufenthalt voll ausnützen.

Das Hafenviertel Puerto Madero heben wir uns für den letzten Tag auf. Zuerst entdecken wir die venezolanischen Straßenstände beim Eingang zum Einwanderer-Büro. Neben den modernen Hochhäusern findet man die früheren Lagerhallen und Hafenanlagen, die zu modernen Büros und Lokalen umgebaut wurden. Die alten gelben Kräne stehen zur Erinnerung noch.

Zum Wetter: vier Tage kein Wölkchen, strahlend blauer Himmel, die Fotos zeigen es. Rund 30 Grad im Schatten ist gerade erträglich, die Sonne hat eine unheimliche Kraft und speziell am Oberdeck des Hop On Hop Off Busses waren wir der Sonne erbarmungslos ausgeliefert.

Täglich zwischen 6 und 9 Stunden auf den Beinen, Fitness ist angesagt.

Währung: der argentinische Peso fällt praktisch täglich im Wert. Bei Ankunft bekamen wir 60 Pesos, drei Tage später wären es 65 Pesos pro Dollar gewesen. Anfang 2018 lag der Kurs bei 20 Pesos pro USD.


Zusammenfassend die 10 Barrios, die man von den 48 gesehen haben sollte:

La Boca
San Telmo
Puerto Madero
Monserrat
San Nicolas
Retiro
Recoleta
Palermo Soho
Palermo Hollywood
Palermo

Am Abreisetag sind mehrere Schiffe im unattraktiven Containerhafen, die meisten bis auf eine Ausnahme (MSC) klein, exklusiv und von riesigen Kränen verdeckt.


Montevideo, Uruguay:
Tag 6

Die Stadt klingt besser als sie ist. Direkt vom Hafen kann man die Innenstadt zu Fuß abgehen. Es gibt zwei ganz nette Plätze, den Plaza Independencia und den Plaza Constitucion. Ein paar schöne alte Kaffeehäuser entdecken wir, alles in allem ist Montevideo nichts besonderes.

Puerto Madryn / Patagonien, Argentinien:
Tag 8

Unser Ausflug gebucht bei Sentir Patagonia Travel bringt uns nach einer zweieinhalb Stunden Fahrt in das 188 km entfernte Punta Tombo. Mehr als eine halbe Million Pinguine leben in dieser Kolonie in Patagonien, es ist die größte Ansammlung von Magellan Pinguinen auf der Welt.

Im September kommen zuerst die männlichen Pinguine, sie putzen ihre Behausungen, eine Woche später kommen die weiblichen nach. Zu dieser Zeit gibt es viel Sex und viele blutige Kämpfe um die Erdlöcher.

Immer zehn Tage lang abwechselnd brüten die Männchen und Weibchen die Eier, während dieser Zeit suchen die jeweiligen Partner Futter im Meer. Im November gibt es die ersten Chicks. Jetzt im Dezember sind sie von 11 cm auf 30 cm gewachsen.

Im April schwimmen die Pinguine Richtung Norden, kein einziger bleibt in Punta Tombo zurück.

Patagonia hat eine 2000 km lange Küste, oft fährt man 4 Stunden von einem Ort zum nächsten, es gibt nur Landschaft dazwischen.

Wir stoppen an einem Ort wo man Knochen von den größten Dinosauriern der Welt gefunden hat, eine Million Jahre alt, bis zu 42 m lang.

Die argentinische Seite ist komplett trocken, es gibt nur 250mm Regen pro Jahr, die Feuchtigkeit der pazifischen Winde bleibt auf der chilenischen Seite.

Ein wunderschöner Tag, noch immer T-Shirt-Wetter, obwohl wir der Antarktis näher kommen.

Noch 1.150 km bis zu den Falkland-Inseln.

Seetag
Tag 9

Wolkenloser Himmel, Temperatur fällt langsam, heute 15 Grad.

Port Stanley, Falkland Islands/
Islas Malvinas:
Tag 10 (Weihnachten)

Wenn jemand uns Wetterglück nachsagt, dann gilt das hier mehr als je zuvor. Oft muss diese Tender-Boot Destination wegen Schlechtwetters gestrichen werden, wir erwischen einen Traumtag, sonnig, schwacher Wind, 11 Grad, perfekte Temperatur für den Hochsommer.

Neben uns liegt die Coral Princess, auf der sich Silma aus dem Forum befindet, die wir von einer KF auf der Quantum kennen. Mangels freiem Wifi gibt es keine Möglichkeit zur Kontaktaufnahme.

Eine der abgelegensten Gegenden der Welt ist diese Inselgruppe, auf der nur 3500 Menschen leben. Die argentinische Militärdiktatur hat den Falkland-Krieg 1982 gegen Großbritannien angezettelt um die Bevölkerung hinter sich zu bringen.

Das argentinische Militär war total unterlegen und Thatcher gilt als die Befreierin der Falklands. Bei einem Referendum 2013 haben 99,8% für den Verbleib im UK gestimmt, 0,2%, was 3 Personen entspricht, für Argentinien. Eine Person davon hatte die Frage übrigens nicht verstanden.

Wer ohne Kreuzfahrt von Europa hierher kommen möchte, dem empfehle ich den einzigen Flug pro Woche von London aus, der 18 Stunden dauert.

Mit Riesenglück ist es uns gelungen rechtzeitig einen unabhängigen Ausflug nach Volonteer Point zu finden. Viele an Bord berichten davon niemanden mehr gefunden zu haben, da nur wenige Fahrer in Port Stanley die Lizenz für diese Fahrt haben. Insgesamt schaffen es 200 Gäste von den heute hier befindlichen 3.600 in 50 Geländewagen.

Zu viert im Landrover wäre der Preis 400$ pro Paar, da wir in £ bezahlen, sind es umgerechnet nur 320$, derselbe Ausflug vom Schiff wäre 740$ gewesen.

Sobald ich im CC Forum schon vor einem Jahr den Platz für ein zweites Paar angeboten habe, hat sich ein nettes Paar aus Idahoe angeschlossen.

An diesem Weihnachtstag liegt noch ein Princess Schiff vor Anker. Daher sind alle Ausflüge ausgebucht. Die Tenderboot-Fahrt dauert rund 20 Minuten.

Man sollte sich auf der Insel nicht zu weit abseits der Wege bewegen, da es noch Minenfelder vom Krieg gibt.

Die Tour habe ich im Internet unter Carrot‘s Tours gefunden, unser britischer Fahrer hat einen alten Landrover und die Fahrt über 50 Meilen dauert zweieinhalb Stunden. Für die letzten 12 Meilen Off-road über hügelige Graspisten braucht man 1,5 Stunden, in denen wir ordentlich durchgeschüttelt werden.

Zahlt sich das aus? Und wie! Es befindet sich dort die größte Kolonie von Königspinguinen außerhalb der Antarktis, dazu eintausend Gentoo sowie mehrere tausend Magellan Pinguine.

Mehr zum Thema Pinguine:

Warum liebt scheinbar jeder Mensch auf der Welt diese Tiere?

Es sind einfach bezaubernde Vögel, die unglaublich neugierig sind und ohne Scheu den Menschen näher kommen.

Zu dieser Zeit sieht man noch viele Küken, immer von einem Elternteil bewacht.

Pinguine mausern einmal im Jahr, manche tragen noch das gesamte dichte Federkleid, andere nur mehr einen Teil davon.

Wie alle Vögel fliegen auch Pinguine, aber unter Wasser statt in der Luft.

Diese Frage werdet ihr euch sicher stellen:
Haben Pinguine Knie?
Die Antwort findet ihr in Wikipedia.

Es gibt 17-19 Arten, die nördlichsten auf Galapagos.

Magellanic, die kleinsten in dieser Gegend mit schwarzem Schnabel, sahen wir viele in Puerto Madryn und auf den Falklands.

Gentoo, Eselspinguin, das sind die mit orangem Schnabel, sahen wir auf den Falklands.

Chinstrap, Zügelpinguin, davon gibt es 7 Millionen Vögel in der Antarktis.

Adelie, eine ähnliche Art, diese gibt es nur in der Antarktis, sie lieben die felsigen Küsten. Sie haben große helle Augenringe.

Macaroni, davon gibt es die meisten auf der Welt, wenige in der Antarktis. Sie haben gelbe Federn am Kopf.

Weiters gibt noch es noch Rockhopper und diverse andere.

Die größten Pinguine:

Emperor, leben sehr weit im Süden der Antarktis, werden bis 40 kg, sind meistens 30 kg schwer. Tauchen bis zu 500 m tief. Auf unserer Reise nicht zu sehen, zu weit entfernt.

King, 2 Millionen gibt es, wir hatten das Glück viele von ihnen in der großen Kolonie auf dem Ausflug zum Volonteer Point auf den Falklands zu sehen. Einer der Highlights auf der Reise.

Abends um 23:00 nach Dienstschluss singen mehrere Chöre von Crew-Mitgliedern Weihnachtslieder auf der Bühne. Silent Night-Texte werden verteilt und das Publikum singt am Ende mit.

Es folgen 7 Tage auf See, sicher die interessantesten unserer “Kreuzfahrt-Karriere”.

Seetag 
Tag 11

Die gefürchtete Drake Passage beginnen wir heute zu queren. Es ist der 25.12. und die Passage ist nett zu uns. Unser Weihnachtsgeschenk ist das durchaus angenehme Wetter. 6 Beaufort Windstärke sind ausgezeichnete Bedingungen für diese Gegend, natürlich sind die Bewegungen des Schiffes spürbar. Die Temperatur fällt weiter auf 7 Grad.

Noch nie waren wir an Seetagen so beschäftigt wie auf dieser Route. Es befinden sich drei Wissenschaftler und Lektoren an Bord.

Der Geologe heißt Dr. Bryan Storey, die Biologin heißt Dr. Torre Stockard und der Historiker und Schriftsteller Dr. Craig Cormick. Alle waren an vielen Expeditionen und an britischen Forschungsteams beteiligt. Bis zu drei Jahre lebten sie in Summe in der Antarktis.

Den argentinischen Cruise Director Kevin mit seinem trockenen Humor muss ich extra hervorheben, seine Präsentationen der jeweiligen Häfen sind die besten die wir je hatten.

Im Theater finden über den Tag verteilt meistens drei bis vier Vorträge bei komplett vollem Theater statt, genauso haben wir es von Holland America Line erwartet. Es gibt eine Flut von Informationen, die ich in einem Reisebericht gar nicht verarbeiten kann, es würde ein Buch füllen.

Die drei Wissenschaftler stehen auch täglich zur Beantwortung von Fragen im Crow’s Nest zur Verfügung.

Der Geologe an Bord erklärt in mehreren Vorträgen die Entwicklung des antarktischen Kontinents beginnend vor 350 Millionen Jahren, als Afrika noch mit Südamerika und der Antarktis verbunden war. Australien und Neuseeland waren ebenso mit der Antarktis verbunden. In vielen Millionen Jahren löste sich Afrika von Südamerika und der atlantische Ozean entstand. Letztlich vor 35 Millionen Jahren hat sich Südamerika von der Antarktis losgelöst.

Die vulkanischen hohen Berge der Anden an der Südspitze Südamerikas haben sich also einfach auf der Antarktis fortgesetzt.

Es gibt hier übrigens keine Erdbeben, nur Eisbeben.

Um 11:00 kommt die Durchsage, dass ein unbekanntes Flugobjekt in Rot Kurs auf die Zaandam nimmt. Kurz danach landet Santa Claus am Schiff und verteilt im Theater Geschenke an die rund 30 Kinder an Bord. Manche Eltern verlängern einfach die zweiwöchigen Weihnachtsferien um eine Woche um diese fantastische Kreuzfahrt machen zu können.

Um 22:22 überqueren wir kurz nach Sonnenuntergang den 60. südlichen Breitengrad und unterliegen damit ab sofort dem Antarctic Treaty. Dieses Abkommen regelt die friedliche Nutzung des Kontinents und wurde von 27 Nationen unterzeichnet.

Temperatur 2 Grad
Luftfeuchtigkeit 98%
Windgeschwindigkeit 17-22 mph
Sonnenaufgang ist 03:25
Sonnenuntergang 22:16
Meerestiefe 3.800 m

Antarktis:
Tag 12

Wir sind am Ziel!

Die Antarktis kann man als das wichtigste Umweltlabor der Welt bezeichnen. Hier findet sich der Schlüssel zu den drückendsten Zukunftsfragen unseres Planeten, wie dem Klimawandel.

Die Eisschicht hält 70% der Süßwasser-Reserven der Welt.

Wir erhalten folgende schriftliche Mitteilung:

Alle Anbieter von Touren müssen höchste Priorität auf den Schutz der extrem gefährdeten Umwelt setzen. Nur wenige Gebiete auf der Welt sind so unberührt wie der „Frozen Continent“ und jeder sollte stolz sein die seltene Gelegenheit eines Besuches zu bekommen.

Auf allen Außendecks sind Essen und Getränke selbstverständlich nicht erlaubt.

Wer war der erste?

Es ist nicht gesichert wer den Kontinent als erster entdeckt hat. War es im Jahr 1820 Bellingshausen, Bransfield oder Palmer?

Als erster Mensch hat der Amerikaner John Davis 1821 den antarktischen Kontinent betreten, er ist von New Haven, Connecticut her gesegelt.

Wir erreichen Admiralty Bay bei den South Shetland Islands 07:00 früh.

Auf St. George Island befinden sich acht Forschungsstationen.

Wir verlassen die Bay, überqueren die Bransfield Strait und erreichen drei Stunden später um 14:00 den Antarctic Sound. Esperanza (Hope Bay) ist heute nicht erreichbar, da die Einfahrt komplett durch Eisschollen blockiert ist.

Die Eisberge denen wir uns tagsüber langsam nähern haben gigantische Ausmaße, der größte am späten Nachmittag ein Teil des A57, von dem er abgebrochen ist. Die Eisberge werden je nach Gebiet mit A/B/C/D benannt und nummeriert.

Sonnenaufgang 02:54
Sonnenuntergang 23:00

Antarktis:
Tag 13

Übernacht segeln wir entlang der antarktischen Halbinsel weiter südlich durch die Bransfield Strait.

Wir halten uns meistens am offenen Deck 3 auf, oder am Bug des Schiffes, der immer zugänglich ist, oder in der Lounge Crow’s Nest am Bug auf Deck 9 oder beim Seaview Pool am Heck auf Deck 8.

Unsere Ziele heute sind:
Crocker Passage
Charlotte Bay
Wilhelmina Bay
Cuverville Island
Dallman Bay

So wie gestern beträgt die Temperatur 0 Grad, aber heute praktisch windstill und ruhiges Meer, dadurch fühlt es sich gar nicht besonders kalt an.

Die Tage verlängern sich weiter:
23,5 Stunden Tageslicht.
Sonnenaufgang 02:30
Sonnenuntergang 23:56

Ganz nah am Schiff entlang schwimmen schon frühmorgens viele Buckelwale, meistens in Dreiergruppen, außerdem stehen einige Chinstrap Pinguine auf den Eisbergen.

Zu den Walen:

Wale sind Säugetiere wie wir Menschen, haben die selbe Körpertemperatur.
Buckelwale (Humpback) sehen wir viele in den Buchten.

Blauwale sind die größten Lebewesen der Welt, sind bis zu 30 m lang.

In der Antarktis gibt es sechs Robbenarten. Krabbenfresser, Weddellrobbe, Seeleopard, antarktischer Seebär, Rossrobbe. Auch zu diesen Tieren hält Torre einen interessanten Vortrag.

Ich kann nur sagen, dass alle an Bord von der Schönheit der Landschaft überwältigt sind. Es ist total ruhig, wir gleiten langsam mit 3-6 Knoten in die Buchten, wenden dort und segeln weiter.

Antarktis:
Tag 14

Wieder ein fantastischer Tag. Wir haben großes Glück die Berggipfel nebelfrei zu sehen. Die Antarktis ist eigentlich ein Plateau mit meistens 2000 m hohen Bergen, wie die Anden auch, mit denen sie, wie schon erwähnt, vor Millionen Jahren verbunden waren.

Heutige Ziele:

Palmer Station
Lemaire Channel
Gerlache Strait
Paradise Harbour
und retour zur
Palmer Station

Morgens um 06:00 nehmen wir eine Abordnung der Palmer Station, der US-Forschungsstation an Bord, wo meistens 35 Mitarbeiter tätig sind, im Winter manchmal nur die Hälfte.

Bei der Annäherung an den spektakulären Lemaire Channel passieren wir einige sogenannte „Hängende Gletscher“. Wir stehen vorne am geöffneten Bugbereich und genießen bei Windstille die fantastische Landschaft.

Wir begegnen der Coral Princess worauf sich Silma befindet (siehe ihren tollen Reisebericht) und hier die beiden Bilder, wo wir unsere Schiffe jeweils gegenseitig aufgenommen haben.

In zwei Talkshows im Theater gibt es einen Vortrag des Station Managers und des Laborleiters der Palmer Station.

Es ist eine von drei Stationen in der Antarktis. Die Station direkt am Südpol ist die bemerkenswerteste, dort gibt es nur einmal jährlich einen Sonnenuntergang und einmal jährlich einen Sonnenaufgang.

Anschließend beantworten acht Wissenschaftler von der Palmer Station Fragen aus dem Publikum.

Viele davon betreffen den Klimawandel und das Ozonloch. 20-jährige Erfahrung des Leiters der Station läßt keinen Zweifel daran, dass unser Planet vor großen Problemen steht. Aber manche Politiker machen Greta-Witze, sind dabei selbst ahnungslose Witzfiguren.

Mehr Infos:
usap.gov

Kurzer Stopp an der chilenischen  Forschungsstation.

Nachmittag gibt es Orca Alarm, leider gelingt mir kein brauchbares Foto von den fünf Killer Walen.


Um 18:00 passieren wir den 3.300 m hohen Mount Davis, den höchsten Berg in der Gegend und beenden die Tagesrunde wieder an der Palmer Station. Die Mitarbeiter werden vom Schiff abgeholt und dürfen wieder nach Hause. Sie waren erkennbar erfreut über die Abwechslung heute bei uns auf der Zaandam.

Das beendet einen unglaublich schönen Tag der uns noch bis Mitternacht Tageslicht bringt.

Antarktis:  
Tag 15  

Sonnenaufgang ist um 02:30 früh.
Heute morgens erleben wir einen Wetterumschwung im Vergleich zu den vorigen Tagen, das ist typisch für die Antarktis.

Der Kapitän berichtet, dass er die Route um Mitternacht ändern musste, da die Gerlache Strait, die wir an den Vortagen mehrmals durchkreuzt hatten, plötzlich durch Eisberge blockiert war.

Er musste zurück in die Brainsfield Strait, durch die es weiter geht.

Wir haben einen ausgezeichneten Kapitän an Bord, der die bestmögliche Route nimmt, die im Detail, je nach Wind und Eisbedingungen, auf jeder Fahrt erst kurzfristig festgelegt werden kann.

Unsere Ziele heute am Weg Richtung Norden:

Dallman Bay
Deception Island

Deception Island ist der einzige aktive Vulkan, nur Expeditionsschiffe dürfen in den Krater einfahren.

Unser Captain erfährt vom Kollegen auf der Coral Princess, dass es dort zu windig sei und er ihm abrät hinzufahren.

Mittags steigen die Wolken höher, die Sicht bessert sich und wir haben noch einen relativ schönen Tag. Der eisige Wind bläst uns auf den Aussendecks um die Ohren, daher genießen wir meistens die Aussicht vom Crow‘s Nest am Bug auf Deck 9.

Sunday Brunch ist angesagt. Unsere Gruppe ist inzwischen auf 12 Personen angewachsen, Amerikaner, Kanadier, Engländer, Australier, meistens aus dem CruiseCritic Forum, und wir teilen uns zwei 6er-Tische im Hauptrestaurant. So eine international gemischte Gruppe ist das Salz in der Suppe und möchten wir nicht missen, alleine wegen des Erfahrungsaustauschs und der unterschiedlichen Sichtweisen.

Die Prognose für die morgen beginnende Überquerung der Drake Passage sagt folgendes:

Es sind zwei Fronten zu erwarten, die erste mit Windstärken von 50 Knoten, die zweite mit 30-40 Knoten. Schauen wir mal...

Diese Übersichtskarte bekommen wir vom Expedition Team, zeigt die Routen in den 4 Antarktis-Tagen:

Seetag
Tag 16

Am ersten Seetag gelingt es dem Captain die Drake Passage zwischen diesen beiden vorausgesagten Fronten zu durchkreuzen. Die 7 Beaufort Windstärke sind etwas mehr als vor fünf Tagen Richtung Süden. Beim Zusammentreffen des pazifischen und atlantischen Ozeans gibt es oft die größten Windstärken der Welt.

Wir haben 6 m hohe Wellen, einer der Lektoren erzählt mir, dass wir es gut getroffen haben, 10-15 m hohe Wellen kommen häufig vor.

Zu Mittag überqueren wir wieder den 60. Breitengrad Richtung Norden und unterliegen damit nicht mehr dem Antarktis Abkommen.

Zum Abschied von der Antarktis noch ein Pinguin-Witz:
Why don‘t you ever see penguins in Britain? They are afraid of Wales!

Seetag Cape Horn
Tag 17 (Silvester)

Die Nacht war ganz schön rough, am Bildschirm werden 10 Beaufort
(100 km/h) angezeigt, sicher der stärkste Wind den wir je auf einem Kreuzfahrtschiff hatten.

Um 06:00 früh kommen chilenische Behörden vom Pilot Boot aus an Bord, um die Pässe abzustempeln, wir befinden uns in deren Hoheitsgebiet.

Drei Stunden später sind wir am Kap Hoorn. An mehr als 300 Tagen im Jahr wird die Schifffahrt durch Regen und Nebel behindert, uns passiert das nicht.

Das Albatros Monument erinnert an die Hunderten von Seeleuten, die bei den Stürmen ums Leben kamen.

Die Chilenen gehen in Puerto Williams von Bord und wir setzen unsere Fahrt nach Ushuaia in Argentinien fort.

Wegen der schneller als geplanten Überfahrt ohne Umweg Deception Island sagt der Captain durch, dass wir heute am Silvesterabend statt morgen früh in Ushuaia ankommen und eine Nacht im Hafen bleiben.

Selbstverständlich gehen wir wie fast alle nach den vielen Seetagen an Land, besuchen ein Bierlokal und sind um 22:00 zurück am Schiff, wo im Theater die Silvesterparty stattfindet.

Gute Stimmung, unser erstes Mal am 31.12. am Schiff. Der Kapitän läutet um Mitternacht nach dem Countdown das Neue Jahr ein. Die Schiffsglocke ist auf der Bühne aufgebaut.


Ushuaia, Tierra del Fuego, Argentinien:
Tag 18 (Neujahr)

Es erwartet uns hier eine, selbst im Hochsommer, vollkommen unübliche Temperatur von 20 Grad statt der sonstigen 7-11 Grad.

World‘s End wird Ushuaia am südlichsten Zipfel Argentiniens genannt.

Wir haben eine Bootstour auf dem Beagle Kanal gebucht, um der Tierwelt wie Seelöwen, Seehunden, Kormoranen näher zu kommen.

patagoniaexplorer.com

Die Hafenbehörde untersagt am 1.1. die Vormittagstouren, deshalb teilen wir uns mit unseren Freunden vom letzten Ausflug ein Taxi. Vier Stunden dauert die Tour in den Nationalpark Tierra del Fuego (Feuerland).

Wir stoppen an einigen schönen Aussichtspunkten an mehreren Seen mit Bergblick, natürlich auch beim südlichsten Postamt der Welt. Eine einfach wunderschöne Landschaft, besonders bei diesem Traumwetter.

Am Eingang treffen wir einen Radfahrer aus Colorado, der die 17.800 km von Alaska bis zur Tafel am Ende des Highway Nr. 3, die zugleich das Ende der Welt markiert, geradelt ist. Drei Jahre war er mit Unterbrechungen unterwegs.

Um 16:00 verlassen wir Ushuaia und damit Argentinien, wir fahren den Beagle Channel in Chile weiter, um 19:00 passieren wir die chilenische Gletscherallee.

In der Nacht fahren wir über die Magdalena Strait in die Magellan Strait ein. Während der gesamten Reise bleiben jetzt zwei chilenische Lotsen an Bord.

Es liegen noch vier Häfen mit tollen Ausflügen in Chile und drei Seetage bis zum Endpunkt San Antonio vor uns. Viel kann nicht mehr passieren, unsere Begeisterung kann ich nicht in Worte fassen.

Punta Arenas, Chile:
Tag 19

Es beginnt das letzte Drittel der Kreuzfahrt und die führt uns in eines der schönsten Länder der Welt.

Chile hat eine 6400 km lange Küstenlinie,
80% des Landes sind Berge. Das Land ist also schmal und lang mit dem Pazifik im Westen und den Gebirgszügen der Anden im Osten.

Es gibt 105 aktive Vulkane, z. B. den Parinacota, 6.380m hoch, letzter Ausbruch vor 200 Jahren.
Chalbuco, Ausbruch 2015,
4000 Menschen mussten in 20km Umkreis evakuiert warden.

Valdivia, Erdbeben im Mai 1960, größtes Erdbeben der Welt im letzten Jahrhundert 9,4-9,6 auf der Richter Skala. 9,5 bedeutet übrigens die 30-fache Stärke von 8,5.

Aconcagua ist fast 7000 m hoch.

Bei GV Tours haben wir eine Tour in einer kleinen Gruppe gebucht.

Man sagt, dass es hier im südlichen Patagonien alle vier Jahreszeiten an einem Tag geben kann. Es ist wegen des auffrischenden Windes kühler als gestern in Ushuaia.

Als erstes fahren wir entlang der Estrecho de Magallanes zum 60 km südlich gelegenen Fort Bulnes, wo Chile‘s erste Siedlung 1840 entstand. Es liegt an einem strategisch günstigen Ort zwischen dem atlantischen und pazifischen Ozean.

Nach Besuch des Museums gibt es als Snack Empanadas mit chilenischem Wein.

Zurück in Punta Arenas besichtigen wir den Friedhof mit interessanten Gräbern. Eines davon gehört einem der reichsten und brutalsten Menschen namens Menendez, der den Sklaven bei lebendigem Leibe die Ohren abgeschnitten hat. Seine Gruft ist symbolisch mit roter Farbe beschmiert.


Benetton besitzt in Patagonien viele riesige Schaffarmen, auf denen er billig Wolle für seine Produkte herstellen lässt. Die Chilenen sind so dumm alles zu verkaufen, sagt die Reiseleiterin, mehr eine Patagonierin als Chilenin. Ich hab’ eh noch nie bei dem gekauft...

Der interessanteste Teil der Tour ist dann der Besuch des Nao Victoria Schiffsmuseums direkt am Wasser gelegen, wo diverse Replica von Schiffen wie Ferdinand Magellan und Charles Darwin’s HMS Beagle.

Das Ende unserer achtstündigen Tour ist der Plaza de Armas im Zentrum. Diesen Namen hat fast jeder Hauptplatz in Südamerika. Während der spanischen Kolonialzeit wurden dort die Waffen für die letzte Schlacht gesammelt.

Das Auslaufen genießen wir bei warmen Temperaturen am Seaview Pooldeck am Heck.

Abends im Theater ein phantastisches Gitarrenduo aus Brasilien und Uruguay. Wir gehen nur mehr selten ins Theater, aber das durfte nicht versäumt werden. Duo Siqueria Lima, sie spielen ein Stück mit vier Händen auf einer Gitarre, es gibt einige YouTube Videos von Ihnen.

youtu.be/h6ZHvUkuuBg


Seetag
Tag 20/21

Durch die Inside Passage mit faszinierenden chilenischen Fjorden und am zweiten Tag beeindruckenden Gletschern geht es weiter nach Norden.

Die Wassertiefe übersteigt um 150 cm die für unser Schiff benötigte, wir können innen bleiben.

Normalerweise ist es hier regnerisch und bewölkt, wir haben einen wunderbaren Tag erwischt und gleiten teilweise mit 5 Knoten an den Fjorden und Wasserfällen vorbei.

Einmal ist die Inside Passage unterbrochen und deshalb müssen wir in der Nacht kurz raus auf den pazifischen Ozean.

Am zweiten Seetag passieren wir einen Gletscher, das für hier typische Wetter mit tiefen Wolken und Regen bleibt uns nicht erspart.

Abends um 23:00 die indonesische Crew-Show, wir sehen sie in diesem Jahr zum dritten Mal. Es ist uns ein Bedürfnis ihnen den Respekt entgegenzubringen, weil sie sich so viel Mühe geben und viel Spaß dabei haben. Bei Holland America sind 50% Indonesier.

Puerto Chacabuco, Chile:
Tag 22

Typisches Regenwetter mit Wolken, ganz egal ob Sommer oder Winter, 3000mm Regen pro Jahr. 18 Grad.

Die Vegetation ist dieselbe wie im Süden Neuseelands.

Ort hat 1000 Einwohner und liegt zwischen den Fjorden. Es kommen im Sommer zwischen Dezember und März rund 20 Kreuzfahrtschiffe vorbei, die Zaandam regelmässig.

Diese vergessene Ecke Chiles ist schwierig zu erreichen, nur mit Umwegen über Argentinien.

Unsere Tour gebucht bei:
enpatagoniatours.com

Programm:

Puerto Aysén
Fischerort zwischen den Bergen und dem See.

Simpson River National Reserve
Besucherzentrum am Fluss mit Ausstellung über die Flora und Fauna Nord-Patagoniens.

Cascada de la Virgen
Doppelter Wasserfall

Zu Mittag haben wir Lunch-Pause in einem Bauernhof in Pangal.
Es gibt Asado al Palo (Lamm vom offenen Feuer), Pisco Sour und chilenischen Wein.

Wie uns der Reiseleiter erklärt, geht es in Chile genau wie in Argentinien beim Essen hauptsächlich um Fleisch, und das in großen Mengen. Trotz der tausenden Kilometer langen Küste wird wenig Fisch gegessen.

Castro, Isla Grande de Chiloé, Chile:
Tag 23

Der Ort auf der Insel Chiloé ist berühmt in Chile wegen der bunten Häuser auf Pfählen, genannt Palafitos.

45.000 Einwohner
Sie nennen sich Chilotes statt Chilenos.
Weit verbreitet sind Geschichten von Hexen und anderen Beispielen der chilenischen Mythologie.
150 Kirchen, davon 15 UNESCO Welterbe.

Kathedrale San Francisco, innen alles aus Holz, liegt am Plaza de Armas.

Hier ist kein Ausflug erforderlich, das Wichtigste zu Fuß erreichbar.

Abends der dritte und letzte Galaabend, für uns eher lästig, weil wir uns nicht mehr “aufbrezeln” wollen und die zweite Crew-Show “, nach der indonesischen, die der philippinischen Mitarbeiter.

Seetag statt
Puerto Montt, Chile:
Tag 24

Für den Tenderhafen wurde starker Wind mit 80 km/h angekündigt, deshalb wurde entschieden Puerto Montt nicht anzulaufen. Eine verspätete Ankunft in San Antonio hätte zu viele Probleme bei der Weiterreise verursacht.

Unser Plan wäre gewesen:

Puerto Varas
Petrohué Falls mit Blick auf den Mount Osorno Vulkan
Frutillar deutsches Dorf in der Mitte der patagonischen Wälder am Lago Llanquehue

Touranbieter: GV Tours

Seetag
Tag 25

Eigentlich ein halber Seetag, da unsere Ankunft um 14:00 ist und wir über Nacht im Hafen von San Antonio bleiben.

Mit einem Taxi fahren wir die Gegend ab und nutzen den zusätzlichen halben Tag.

Dorf El Totoral
Isla Negra - Pablo Neruda Haus.
Der meist gefeierte Poet Chile’s ist Pablo Neruda, besichtigen eines seiner Häuser, in dem er lebte.
Strandort Algarrobo.

Letzter Abend am Schiff.

San Antonio, Chile:
Tag 26

Check Out um 08:30, unsere Lieblingskellnerin Ardee aus der Lounge steht genauso auf der Ausgangsrampe wie Toree und Bryan vom Expedition-Team, die uns so viele interessante Vorträge beschert haben.

Unser Touranbieter GV Tours hat die Abfahrt für 09:00 geplant, wir haben erst um 10:00 unsere 11 Personen beisammen.

Auf unserer 9-Stunden Tagestour mit Carolina (carolitam2004@gmail.com)
vom Schiff weg fahren wir nach Valparaiso. Zuerst zum Pablo Neruda Haus Nr. 2 nach dem ersten in Isla Negra.

Von einem der 45 Hügel gehen wir bergab durch die Gassen, sehen unzählige Graffitis im Historic Quarter, praktisch auf jedem Haus farbenprächtige Wandmalereien, Traum jedes Fotografen.

Mit einem der Elevators (El Peral) weiter Richtung Zentrum. Fünfzehn von den Acensores laufen noch. Die Einwohner mögen es nicht wenn diese Funicular genannt werden.

Hierher müssen wir wieder kommen und ein paar Tage bleiben.

 
Weiter nach Viña Del Mar, Miami Chile’s: Blumenuhr, volle Strände wegen Sommerferien, Wasser angeblich 13 Grad, die Chilenen sind das gewöhnt.

Dann ins Casablanca Weingebiet, dem berühmtesten in Chile, zur Wein-Verkostung bei Indomita. Fantastische Lage, modernste Ausstattung, da wird einem bewusst wieso das Land zu den besten Weinherstellern der Welt gehört.

Über die Montagne de la Costa mit Tunnels ins Verkehrschaos von Santiago. Der Tour-Van bringt uns direkt ins Hotel.

Santiago, Chile:
Tag 27/28

Es sind zwei volle Tage für die Hauptstadt eingeplant.

Santiago, Megacity 7 Mio Einwohner.

Müssen Sightseeing heute und morgen um 17:00 beenden, da täglich große Demos angesagt sind. Polizei ist brutal, man sieht auch Panzerwagen, schlimme Szenen auf CNN Chile.

Bei 33 Grad reichen 8 Stunden auf der Straße.

Am ersten Tag treffen wir uns mit unseren Ausflugsfreunden vom Schiff, sind zu sechst und besichtigen die wichtigsten Punkte im Zentrum wo das Hotel liegt.

Nur ein paar hundert Meter sind es zum
Plaza de Armas mit:
National Historican Museum und Uhrturm
Metropolitan Cathedral
Postmuseum

Zwischen Menschenmassen schlängeln wir uns durch Fußgängerzonen zum Mercado Central.

Dann Präsidentenpalast Palacio de la Moneda, angeschlossen das Kulturzentrum mit Bauhaus-Ausstellung. Daneben Statue Salvador Allende. Geschichte seines Sturzes durch Pinochet 1973, Rolle der USA, es erinnert mich an die Zeit, als das Interesse an Politik entstand.

Salvador Allende – Wikipedia

Zweiter Tag:

Bei Henry, Ehemann von Carolina, die unsere Reiseleiterin von der Abholung in San Antonio war, haben wir zu sechst eine City Tour gebucht.

puntogtravelchile@gmail.com

Zuerst die Alamedo, Hauptverkehrsader von West nach Ost, zum Plaza Italia, wo täglich seit 18.10.2019 die Demos beginnen. Es sieht wie eine Kriegszone aus, die Steine wurden und werden aus den Gehsteigen gerissen, alle Busstationen und 80 Metro Stationen zerstört, alle Geschäfte verbarrikadiert. Das Crown Plaza Hotel ist seit Monaten geschlossen. Ebenso das GAM Centro Cultural Gabriela Mistral mit Fassade aus Kupfer.

Viele sind mit der Lage nicht einverstanden, wollen nur friedlich demonstrieren. Henry sagt, die Kriminellen helfen doch nicht den Armen wenn sie Metro-Stationen zerstören, auf die diese am meisten angewiesen sind.

Auf der anderen Seite: Höchstes BIP aller Länder in Südamerika. Sicherstes Land mit 650 Morden pro Jahr, verglichen mit 56.000 in Brasilien.

Aber Schulen, Gesundheit, etc...vieles muss privat bezahlt werden. Pension 250$. Preise sind sehr hoch, Forderung der Demonstranten ist ein Mindestlohn von 1.000$.

Sozioökonomisch ist die chilenische Gesellschaft sehr gespalten: Im OECD-Vergleich weist Chile mit die größten sozialen Ungleichheiten auf. Die reichsten zehn Prozent der Bevölkerung verfügen über das 26-fache der untersten Einkommen.

Danach in eine andere Welt:
Providencia, saubere, grüne Gegend mit höchster Lebensqualität der Stadt, viele Häuser gehören den Instituten der Universitäten oder den Reichen.

Mit der Seilbahn fahren wir auf den Cerro San Cristóbal mit der Virgen-Statue. Die Stufen hinauf wird man mit “Maria”-Gesang mit religiösen Texten beschallt. Es sind wegen diverser Missbrauch-Skandale nur mehr 60% der Chilenen Katholiken.

Die Rundum-Aussicht auf Santiago ist fantastisch. Von fast überall zu sehen ist das Costanera Center mit dem Gran Torre Santiago, dem höchsten Gebäude in Südamerika mit der größten Mall Südamerikas, das sechs Stockwerke umfasst.

Den Abschluss feiern wir im besten Empanada Restaurant Santiago’s in Providencia.

Zurück fahren wir durch den modernen Stadtteil mit unzähligen Hochhäusern und als Kontrast am Plaza Italia vorbei, wo sich schon die Demonstranten und Polizisten auf die tägliche Schlacht vorbereiten. Um 17:00 beginnt es meistens, da sind wir gerade rechtzeitig im Hotel.

Verglichen mit Buenos Aires ist Santiago nicht so sehenswert, da es wegen der vielen Erdbeben weniger historische Bauten gibt. Schön ist die Nähe zu dem Berggipfeln der Anden, meistens wegen des Smogs schlecht zu sehen.

Rückflug Santiago-Panamá-Miami
Tag 29

Vier Wochen mit dicht gefülltem Programm sind vorbei, mein Kopf ist voll mit neuen Erlebnissen und Informationen, was war das nur für eine aufregende Zeit.

Morgens mit Uber zum Airport SCL, wir fliegen wie beim Hinflug wieder mit Copa über Panama nach Miami.

Wegen der minus zwei Stunden Zeitumstellung kommen wir um 22:00 an, schnappen uns wieder einen Leihwagen und sind zwei Stunden später zu Hause in Naples.


Fazit Holland America Line Zaandam:

Die M/S Zaandam wurde im Mai 2000 in Dienst gestellt. Auf 237 Metern Länge bietet das Schiff den 1.432 Passagieren und 647 Crewmembers viel Platz, das PSR (passenger space ratio) beträgt 36 und entspricht ungefähr dem Platzverhältnis auf anderen Premium Class Schiffen, wie Celebrity, Princess oder TUI.

Natürlich ist das Schiff schon etwas in die Jahre gekommen aber in sehr gutem Zustand. Es entspricht natürlich nicht mehr der heute üblichen modern-kühlen Einrichtung, ist aber trotzdem geschmackvoll und nicht kitschig bunt.

Wegen der vielen Stammgästen kann man davon ausgehen, dass die Reederei vieles richtig macht, uns hat HAL jedenfalls „eingefangen“. Zaandam ist baugleich mit der Rotterdam, mit der wir vor fünf Monaten in Norwegen waren.

Der Grund für unsere Begeisterung ist leicht erklärt.

Nummer 1 und das Wichtigste nach unseren vielen Kreuzfahrten sind die angebotenen Routen abseits der alltäglichen. Damit kann kaum eine andere Reederei mithalten.

Am Future Cruises Desk bei Annette haben wir eine weitere Cruise gebucht, dazu gibt es bei Zeiten dann einen neuen RollCall. 2019/20 waren wir bereits 56 Nächte an Bord von HAL, der dritte Mariner Star ist in Reichweite.

Nummer 2:

Die hervorragende Küche war auch auf unserer dritten Reise mit Holland America Line eines der Highlights. Verantwortlich dafür ist der Chef der Kulinarik (Titel Culinary Council Chairman) für die gesamte HAL-Flotte, Rudi Sodamin, in mehreren Ländern ausgezeichneter Küchenchef aus Österreich, der in Miami lebt. Rudi‘s Sel de Mer heißt sein Aufpreis-Restaurant auf den größeren Schiffen, auf den kleineren gibt es im Steakhaus Pinnacle Grill einen Rudi‘s Sel de Mer Abend um 49$ pro Person. Er verkauft auch sein Pop Artist Porzellan.

Bilder von Speisen (Seafood, Lobster, Beef, Lamb, Desserts etc.)
Im Album immer wieder zwischen drinnen.

Eigene große vegetarische Karte im MDR
Mehrere Spezialitäten Abende im Lido Self Service wie Indien oder Südamerika.

Als Beispiel noch ein Foto der Nuss-Theke, diese Auswahl mit Pecan-Cashew-Walnüssen, Pistazien oder Mandeln hat so manche andere Reederei bereits eingespart.

Die Einrichtung innen ist inspiriert vom Thema Musik. An jeder Ecke befinden sich Instrumente unter ihnen die Gitarren der Rolling Stones, von Queen, Carlos Santana und so weiter.

Am liebsten halten wir uns beim Auslaufen im Crow’s Nest auf Deck 9 auf, wo man am Bug eine herrliche Aussicht genießen kann.

Die Route:

Die Erfahrung einer Antarktis Kreuzfahrt ist phänomenal und übertrifft jegliche Vorstellung.

Zur Vorbereitung ist es empfehlenswert rechtzeitig viel Zeit in Recherche zu investieren und alle Ausflüge im Internet voraus zu buchen.

Auf diese Art und ohne einen einzigen Ausflug am Schiff gebucht zu haben, kann man zu zweit mit rund 1.500$ rechnen, rund die Hälfte des Preises und in kleineren Gruppen als es vom Schiff aus gewesen wäre.

Alle im Reisebericht angegebenen Links für Landausflüge sind empfehlenswert und haben problemlos funktioniert.

Eine Expeditions-Kreuzfahrt ist eine andere Erfahrung, das muss jeder für sich entscheiden, ob eine Kreuzfahrt ab Ushuaia ohne die anderen Destinationen reicht.

Wir erlebten in der Antarktis magische Momente, die wir nie vergessen werden. Die Schönheit dieses Kontinents und die großartigen Landschaften mit den Gletschern und Bergen können keine Tausend Fotos wiedergeben.

Links zu den Fotoalben nochmals:

Vorprogramm Buenos Aires:
photos.app.goo.gl/637coNgn4ST3kVYh7

Kreuzfahrt Zaandam:
photos.app.goo.gl/nM4BU9r8Z9jPzUcCA

Nachprogramm Valparaiso / Santiago:
photos.app.goo.gl/aj3h5bMoFzhXxSCj8