Reisebericht - Celebrity Millennium - Asien - Dezember 2015

 

:ahoi: 

und PROSIT Neujahr 2016!

Zuerst der Link zum Fotoalbum mit rund 700 Bildern, da hier nur eine kleine Auswahl zu sehen ist:
Die Atmosphäre der Städte kommt in den Kurzvideos mehr zur Geltung...
Hier sind vier 10-min-Amateur-Videos auf YouTube mit Bangkok/Singapur/Vietnam/Hongkong: 
YouTube Video Link

Los geht's:
Es ist der 30. November 2015 und die Anreise zu unserer ersten Fernost-KF beginnt. Wir fliegen mit FlyNiki von Wien nach Abu Dhabi und nach 2-stündiger Transferzeit weiter mit Etihad nach Bangkok. Reisedauer 14 Stunden, das ist ok.

Mit dem Airtrain geht es in 30 min. vom Airport zur Phaya Thai Station, es sind 8 Stationen und es ist die Endstation. Den Express Train gibt es nicht mehr. Man sieht von oben den Verkehrsstau im Frühverkehr, der Zug ist schneller. Von dort mit dem Taxi in 10 min in unser gebuchtes Hotel, dem Aetas Bangkok, 5 Sterne und 8,7 Punkte bei booking.com. 21. Stock mit toller Aussicht.

Wir haben 4 Nächte gebucht und das sollte für den Erstbesuch nicht zu lange sein. Nach etwas Entspannung am Pool haben wir unsere KF-Freunde aus Münster, die wir auf der Eclipse Südkaribik-KF im Februar kennenlernten, getroffen. Die sind seit 40 Jahren regelmässig in Asien unterwegs. Zur Einstimmung fahren wir mit dem Taxi am Lumpini Park vorbei zum Bayan Tree Resort Hotel. Dort gibt es im 61. Stock die Moonbar, mit Blick auf die unglaublich beeindruckende Skyline Bangkok's. Unser erstes Chang Bier auf der Terrasse, perfekte Einstimmung.




Zweiter Tag und volles Programm, der Jetlag ist fast überwunden. Wir winken uns das erste Taxi an den Strassenrand - mit der gleichen Handbewegung wie wir es bei uns vertreiben wollten, alles klar? Taxifahren ist spottbillig, für die 8 km-Fahrt zum Sanam Luang zahlen wir gerade mal 100 THB (2,60€).

Dort sehen wir die Proben für die großen Paraden in den kommenden Tagen. Es ist Dad's Birthday, wie der König genannt wird. Er wird 88 und der 5.12. ist der größte Feiertag des Jahres. Hoffentlich lebt er überhaupt noch, er wurde seit fünf Jahren nicht mehr gesehen...

Der Aufwand für die Feierlichkeiten sind unbeschreiblich, die ganze Stadt ist mit Blumen, Fahnen, Bildern geschmückt. Es gibt kaum eine Ecke ohne einem Portraitbild Bhumibol's, oft auch mit Queen Sirikit, genannt Mom. Die blau-gelben Bike For Dad T-Shirts sind während des gesamten Aufenthalts allgegenwärtig.








Sechs Stunden - das ist die Zeit die man für die Besichtigung der Tempel

Wat Phra Kaeo (Smaragd-Buddha)
Großer Palast
Wat Pho (liegender Buddha)

braucht.





Nicht weit liegt der Pier 8 von wo wir zuerst zum Pier 1 (Oriental Pier) fahren. Zum ersten aber auch letzten Mal nehmen wir das Tourist Boat. Danach nur mehr die Linienboote, die alle sehr gut auf den Plänen ausgehängt sind. Die Farben der Flaggen zeigen uns, ob es lokale Boote oder Expressboote sind...am schnellsten kommt man in Bangkok auf dem Chao Phraya weiter, da gibt es keine Staus.

Nachdem das alte Oriental Hotel renoviert wird und geschlossen ist, nehmen wir das Boot rauf zum Pier 13, wo wir unsere Freunde treffen und das Khao San (Backpacker) - Viertel erforschen. Wir erleben eine interessante und ungewohnte Atmosphäre.




Restaurant-Tipp entnehmen wir unserem Stefan Loose Reiseführer, immer empfehlenswert. Es heisst Chok Pochana, gleich neben dem Klong Banglampoo. Gutes Essen an der Strasse, englisch sprechender Koch/Wirt.

Mit dem Taxi gehts wieder entlang des wegen der Feiertagswoche prunkvoll beleuchteten Prachtboulevards Ratchadamnoen zum Hotel. Ein Glück, diese Stadt mit den Dekorationen zu erleben.

Der Schrittzähler zeigt am Abend 18 km, am dritten Tag 17 und am vierten Tag 15 km.

Dritter Tag also und wir nehmen den Skytrain von der naheliegenden Station Ploen Chit zum Victory Monument, einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt. Wir marschieren bei nach wie vor brütender Hitze (36 Grad) und unmenschlicher Luftfeuchtigkeit zur Winmanmek Mansion, dem größten aus Teakholz gebauten Haus der Welt. Der Palast wurde 1893 zur Zeit König Rama V erbaut.






Vorbei an der alten Nationalversammlung geht es durch einen Schlangenmarkt zum Pier 15 und mit dem Expressboot runter zum Pier 7. Dort befindet sich der Flower Market, Little India und Chinatown. Man kann sich nicht vorstellen, was sich dort abspielt.






Unser 4. und letzter Tag beginnt mit einem Abenteuer, einer Busfahrt mit unlesbaren Zeichen, eine englisch sprechende Mitfahrerin hilft uns zum Ziel zu kommen. Der Taxifahrer schmeisst uns raus, weil er wegen des Verkehrsstaus nicht in unserer gewünschten Richtung fahren möchte, kommt öfters vor.

Wir landen beim Wat Saket, dem Golden Mountain, für uns der am schönsten liegende Tempel der Stadt. Steiler Anstieg über Treppen, tolle Aussicht, leicht kühlender Wind. Naja, das ist fast zu viel gesagt, unsere Shirts sind jeden Tag nach 10 min komplett durchnässt, man gewöhnt sich dran.










Wir machen noch einen Rundgang durch das interessante Rattanakosin Viertel, dann gibt es das nächste Abenteuer. Wir fahren mit dem Speedboot durch den Klong Saen Saeb (Kanal) bis raus zur Pratunam. Total verfallene Häuser, stinkendes Wasser, wie früher in Venedig. Das ist dort aber schon lang vorbei. Das Boot ist ein wichtiges Hauptverkehrsmittel West/Ost, da kein Skytrain (BTS) und keine U-Bahn (MRT) in diese Richtung fährt.




Den Abschluss bildet eine kurze Abkühlung in einer der vielen Malls und danach noch ein Abstecher in die berüchtigte Patpong Road und die Silom Road. Das macht man auch nur, wenn man das erste Mal hier ist. Schrecklich.

Das war der Einstieg in eine durchaus beeindruckende Stadt, die viel zu bieten hat und die man, wenn möglich, als Vor- oder Nachprogramm buchen sollte, keinefalls als Tagesausflug vom Hafen Laem Chabang mit 6-stündiger Busfahrt. Auf unserer KF werden viele Amerikaner den 2-Tagesausflug buchen und in einem Hotel übernachten. Uns freut es, weil das Schiff wird ziemlich leer sein.

Am fünften Tag Tagwache um 5 Uhr früh, Weiterflug mit Tiger Air, einer Billigflugline aus Singapore. Für den kurzen 2,5 Stundenflug von BKK nach SIN völlig ausreichend.

Wir wohnen in einer grünen Gegend im Furama Riverfont, nur 15 min zu Fuß nach Chinatown, welches nach einer Ruhephase am Pool auch unser Abendprogramm ergibt. Es gibt weit verbreitet in der Stadt die Hawker's Centers, wo man sich bei dutzenden überdachten Ständen sein Essen aussuchen kann. Dazu das einheimische Tiger Beer, wegen der hohen Steuer teurer als anderswo.

Wir lassen den Abend am Boat Quay in einem der vielen Lokale, die Freitag abend bummvoll sind, ausklingen.










Am zweiten Tag nehmen wir den Hotel-Shuttle zur Orchard Road, der weihnachtlich geschmückten Haupteinkaufsstrasse. In der MRT-Station kaufen wir einen 3-Tagespass um 30S$, wobei 10S$ für die Karte zurückgezahlt werden.

Dann fahren wir kreuz und quer über die ganze Singapore Island, die Subway fährt oft oben und man bekommt einen Eindruck von den Wohngegenden. Ca. 80% der Einwohner leben in staatlichen Wohnungen, meistens Hochhäusern, sehen nicht schlecht aus.




Zu Fuß gehts durch den Bezirk Bugis nach Little India. Das erspart eine Reise dorthin, es ist eine andere Welt. Auf Empfehlung essen wir auch dort im Hawker's Center an der Ecke Sawagoon Road. Wir entscheiden uns für Garlic Nan und Plain Nan mit Dal und Chicken Curry. Schmeckt noch besser gewürzt als in der indischen Ecke im Oceanview Café.

Eine Sehenswürdigkeit ist das 24 Stunden geöffnete Mustafa Center, ein Macy's Kaufhaus auf indisch, wo wir einen kurzen tropischen Regenguss abwarten. Im Dezember regnet es hier an 25 Tagen, meistens eine Stunde am nachmittag. Die Hitze ist kaum erträglicher als in Bangkok, so um die 32 statt 36 Grad. Aber diese Luftfeuchtigkeit!






Auch heute schauen wir uns, diesmal bei Tageslicht, die Gegend um die Clarke Quay am Singapore River mit der Raffles Landing Site Statue an.



Okay, der Abend verläuft dann super. Wir fahren zur Bayfront Station und kommen gerade rechtzeitig zur ersten Lasershow mit Musikuntermalung an der Bayside von "The Shoppes At Marina Bay Sands". In der Mall kann man mit Booten wie in Venedig durch einen Kanal schippern. Die Architektur und das Ambiente hier kann sich jederzeit mit der Dubai Mall und dem Burj Khalifa messen.

Dann über die Brücke des Marina Bay Sands Hotels, eines der schönsten Stadthotels der Welt. Die Hotellobby von der Brücke:




Davor befindet sich die Gardens By The Bay, wo auch abendlich mehrere Lightshows stattfinden. Hoffentlich werden die Bilder etwas, ohne Stativ mit 6400 ISO und 1/30 sek. (Nachtrag jetzt danach: geht solala...) Es ist sehr spät, als wir mit der U-Bahn zurück ins Hotel kommen, waren mehr als 12 Stunden unterwegs.












Am dritten Tag gehts aufs Schiff, wir sind um 11 am Terminal, null Wartezeit und nach ein paar Minuten können wir rauf. Da uns der Kaffee im Hotel nicht geschmeckt hat, freuen wir uns gleich auf den ersten Double Shot Cappuccino im Al Bacio.


Es ist drückend schwül und wir erholen uns lieber im klimatisierten Solarium als am Pooldeck.

Internet ist schnell eingerichtet, wir sind anderen behilflich, die nicht zurecht kommen. Wichtig ist immer im Browser login.com bzw. logout.com einzugeben, manchmal erscheint die Seite nicht automatisch. WiFi deaktivieren bringt nichts, die Zeit läuft weiter. Es ist lähmend langsam, kein Vergleich zum neuen System auf der Quantum Class.




Die Pässe werden am Schiff abgegeben, die bekommen wir erst in Hongkong zurück. Ausnahme: man geht bei den Übernacht-Aufenthalten in ein Hotel. Damit werden alle Visaangelegenheiten erledigt, man bekommt ein Gruppenvisum z.B. für Vietnam und bezahlt 6$ pro Person über das Bordkonto. Lasst euch nichts aufschwatzen, kein Foto oder sonstwas erforderlich, alles ganz easy.

Wie erwartet ist der erste Eindruck nicht so toll wie auf der Solstice Class, die Millennium ist doch um viele Jahre älter, gebaut im Jahr 2000, logisch bei ihrem Namen. Mehr davon zum Schluss. Abends fahren wir mit der MRT nochmals zur Marina Bay, um die gesamte Lasershow zu sehen. Am Schiff haben wir noch eine Riesenhetz an der Martini Bar und wir trinken mehr als geplant.




Sicher der schönste Louis Vuitton Shop der Welt, ein Pavillon im Wasser, sieht man auch im Singapore-Video ganz gut:



Letzter Tag in Singapore, der Kopf brummt...trotzdem nehmen wir uns heute die Gardens By The Bay bei Tageslicht vor, wieder sind wir einige Kilometer unterwegs. Es gelingt uns im Tower 2 in die Bar im 55. Stock zu kommen, daher verzichten wir auf den Skypark am Dach des Tower 3. Neben der Millennium die RCI Mariner of the Seas. Entschuldigt das schmutzige Fenster...







Nach der Seenotrettungsübung legen wir um 17:00 ab, eine Woche Vorprogramm sind zu Ende.



Zu den zwei Seetagen, die wir zur Erholung dringend brauchen, ist nur zu sagen: Business as usual, Meet & Mingle Treffen, Captain's Club Cocktail usw.

Wir erleben zum ersten Mal die neue Kleiderordnung, die sich Evening Chic nennt und die die Formal Night ersetzt. D.h. man kann sich legerer als früher kleiden, aber doch "schicker" als bei Smart Casual. Die Reederei macht also nur das, was die Gäste schon seit einiger Zeit vorweg genommen haben. Man sieht nach wie vor einige Smoking Träger, viele mit Sakko ohne Krawatte, also keine wesentliche Änderung.



Am fünften und sechsten Tag liegen wir in Laem Chabang südlich von Bangkok, viele nehmen wohl oder übel die lange Busfahrt in Kauf, wir haben die Besichtigung schon hinter uns...und fahren mit dem Taxi ins 30 km entfernte Pattaya.

Uns ist unverständlich, wie jemand auf die Idee kommt hier Urlaub zu machen, ausser vielleicht betagte Männer, die die Puffs besuchen. Alles verdreckt und heruntergekommen. Der schmale Strand ist von Liebesdienerinnen/dienern belagert. Stichwort Ladyboys. Den zweifelhaften Ruf von Pattaya kann man nur bestätigen.

Wir gehen schnellen Schrittes zum Pier am Südende Pattayas und fahren mit der Fähre in 40 min auf die vorgelagerte Insel Ko Larn. Dort ist das Wasser und der weisse Sand trotz tausender Ausflügler (zu 90% Chinesen) überraschend sauber.










Den zweiten Tag besichtigen wir zu acht mit einem privat gebuchten Ausflug den Sanctuary of Truth, das größte aus Holz erbaute Gebäude der Welt, ein absolutes Must See. Dann auch den Floating Market und den Big Buddha auf einem Hügel neben Pattaya. Also gibt es doch auch Sehenswürdigkeiten, sogar sehr interessante.














Nach einem weiteren Seetag erreichen wir Phu My in Vietnam, den Hafen von Ho Chi Minh City. Ich habe alle drei Vietnam Landausflüge über eine lokale Agentur gebucht, problemlos über CruiseCritic jeweils 12 Mitfahrer gefunden. Nur den Bootsausflug in der Halong Bay planen wir direkt vor Ort zu organisieren.

Moderner Mini-Van mit Fahrer und englischsprachigem, sehr unterhaltsamen Guide warten auf uns beim Gate und unsere Sightseeing Tour mit allen Highlights Saigons beginnt. Reunification Palace, Notre Dame, Post Office, Ben Thanh Market zum Lunch, nachmittags War Remnants Museum, FITO Museum (traditional Chinese Medicine) und Jade Emperor Pagoda. Wir sind neun Stunden unterwegs, wobei die Fahrt in die Stadt wegen des neuen Freeways in 1:15 zu schaffen ist. Sailaway ist um 20:00 Uhr.






















Kaffeetrinker bekommen in Vietnam Kaffeesorten hervorragender Qualität, besonders den Wiesel-Kaffee, dessen Bohnen von einem kleinen wieselähnlichen Tier gefressen und ausgeschieden werden. Verkostung war sehr gut.




Wieder folgt ein Seetag zur Erholung, eine bessere Zeiteinteilung und Routenführung kann ich mir nicht vorstellen.

Dann kommt die Durchsage, dass wegen eines herannahenden Taifuns der Hafen von Chan May ganztägig geschlossen werden musste. Damit versäumen wir Da Nang und besonders Hoi An. Mit so etwas muss man immer rechnen, ist uns bei unseren 16 KF aber erst einmal in Grand Cayman passiert. Auf offener See verbringen wir einen sonnigen Tag und merken nichts vom Sturm, der tobt sich auf den Philipinen aus.

Es ist der elfte Tag und wir erreichen um 10 Uhr die Halong Bay, sind ab 8 Uhr als Elite Members auf dem Helipad eingeladen und haben eine perfekte Aussicht auf die Landschaft und die einmaligen Felsformationen. Die berühmte Bucht präsentiert sich wie meistens mystisch und trüb, es hat auch nur 17 Grad. Man merkt, dass wir rund 1800 km vietnamesischer Küste nach Norden gefahren sind. Vergleichbar der Strecke Hamburg-Neapel.







Wir werden getendert, bummeln mit unserer Gruppe zum Ausflugshafen, entscheiden uns aber wegen des Wetters doch keinen Bootsausflug zu machen.





Wir bleiben über Nacht in der Halong Bay, tendern bereits um 6:45 Uhr früh wieder ohne Wartezeit zum Pier, wo unser Minivan mit Fahrer und Guide warten. Es liegt eine 3,5 Stunden Fahrt nach Hanoi an. Anders als im Süden Vietnams gibt es nur ein kleines Stück Autobahn.

Auf der Fahrt stoppen wir bei einem Feld und in einer Raststätte mit Souvenir-herstellung und -verkauf.






Der Tagesablauf wird noch einmal abgesprochen und der Guide hält sich an unseren Wunsch das Museumsprogramm zu kürzen und uns mehr vom Leben der Bewohner zu zeigen. Wir fahren neben der Gustave Eiffel- Brücke über den Red River zum Lake, sind wieder überrascht von der Sauberkeit und dem vielen Grün der Hauptstadt Vietnams, sehen uns den Präsidentenpalast, Parlament und das Ho Chi Minh Mausoleum von aussen an.
















In der Altstadt halten wir an der Kathedrale, haben eine Stunde Zeit für Lunch, die Pho Nudelsuppe mit Beef schmeckt ausgezeichnet. Immer wieder gehen wir große Teile des Weges zu Fuß und langsam bekommen wir Übung beim Überqueren der Straße. Die Regel lautet: Nicht laufen, nicht stehenbleiben, mit gleichmässigem Tempo einfach unerschrocken losgehen. Das Verkehrsgewühl ist mit Worten nicht zu beschreiben...und da glaubt man New York sei quirlig.






Durian Stinkfrucht, schmeckt wie Himmel und stinkt wie Hölle, es hilft nur die Nase zuzuhalten beim Vorbeigehen



Vor der Rückfahrt entscheiden wir uns noch das Gefängnis Hoa Lo, besser bekannt als Hanoi Hilton zu besichtigen. Eingerichtet unter der französischen Kolonialherrschaft diente es als Gefängnis für vietnamesische Revolutionäre, später zur Zeit des amerikanischen Krieges wurden hier amerikanische Soldaten inhaftiert.

In allen Museen, die wir besuchen, ist der Vietnamkrieg allgegenwärtig und es ist für unsere amerikanischen Mitreisenden nicht ganz einfach auch mal die andere Seite der Geschichte zu sehen. Sie haben aber verständnisvoll reagiert.




Obwohl die Millennium bis 22:00 in Halong Bay liegt, machen wir uns um 16:00 auf den Weg, die Fahrzeit ist schlecht vorhersehbar. Alles klappt aber und unser Tagesausflug ist nach 13 Stunden zu Ende. Wir liegen nicht weit von der Bay Chay Bridge auf Reede.




Am letzten Seetag führt uns die Route zwischen der chinesischen Insel Hainan und dem Festland Richtung Hong Kong, wo wir am 14. Tag morgens um 7:00 ankommmen. Wir bleiben noch eine Nacht am Schiff am modernen Kai Tak Cruise Terminal. Es gibt einen Shuttle zur Mall bei der Diamond Hill MTR Station, wo wir uns sofort eine Octopus Card kaufen, die man jederzeit aufladen kann und neben den Öffis (ausgenommen die alten Doppelstock-Trams) auch für Einkäufe z.B. bei 7Eleven nutzen kann. Sehr praktisch.

Am ersten Tag vom Schiff aus nehmen wir uns ausschliesslich den Kowloon Bezirk vor. Erkunden die Promenade am Wasser, Clocktower, Kowloon Park, Goldfish Market, Bird Market, Flower Market nahe Prince Edward Station. Wir gehen 18km an diesem Tag und nutzen einige MTR Linien, die unterirdischen Verbindungen sind oft hunderte Meter lang mit Rollstegen wie auf Flughäfen.








Abschluss ist dann eine lustige Feier mit vielen neuen Bekannten an unserer täglichen Stammbar, der Martini Bar, wo sonst. Wir sind Nicht-Tänzer...
Zwischendurch geniessen wir die Aussicht auf die Skyline von Deck 4.







15 Tage, 14 Nächte, 2.735 Meilen, 5.060 km, wir checken aus und übersiedeln in unser gebuchtes Hotel auf der Hong Kong Island Seite. Vom 27. Stockwerk aus bietet sich uns eine atemberaubende Sicht auf den Habour.

Jetzt liegen drei anstrengende Tage vor uns. Die Hitze des Südens ist seit der Halong Bay vorbei, die rund 22 Grad sind angenehm. Ein nettes Paar aus Köln, mit denen wir einige Ausflüge unternommen haben, sind im gleichen Hotel, in der Nähe noch ein Paar aus Florida.

Auf Hong Kong Island ist die Tram ein Muss, immer Bargeld bereithalten, man zahlt beim Aussteigen, keine Octopus Card. Die Fahrt von der Queens Road östlich bis Causaway Bay dauert gut eineinhalb Stunden. Dort herrscht ein Gewusel, einfach unbeschreiblich. Wir bummeln diesen Sonntag stundenlang rum.















Blick aus unserem Zimmer im 27. Stock auf den Harbour von der Hongkong Island Seite aus, ich war sprachlos...



Wir fahren gemeinsam mit den Kölnern abends mit der Star Ferry rüber nach Kowloong, um die etwas enttäuschende Lasershow zu sehen. Das Lichtermeer der Hochhäuser gäbe alleine genug her.
Von der Star Ferry Blick nach Kowloon auf das höchste Gebäude Hongkongs, 9. höchstes der Welt, 108-Stock ICC Tower.



Blick Richtung Hongkong Island mit Two International Finance Center:



Imposanter Apple Store in der IFC Mall:



Eine ganze Passage in der U-Bahn Hongkong Station nur mit Swarovski Werbung:



Wieder mit der Star Ferry retour, finden wir ein gutes Restaurant zum Dinner mit Blue Girl Beer, nach deutschem Rezept, schmeckt super.



Nächster Tag Treffpunkt an der Fährstation Nr. 7 nach Lantau Island. Wir sind mit den Kreuzfahrern zu sechst unterwegs, verbringen einen tollen Tag. Nach 45 min kommen wir auf der grünen Insel an, mit dem Bus #2 fahren wir 30 min rauf zum Big Buddha, mit 34 Metern dem größten weltweit. 260 Stufen geht man zum Sockel. Ausserdem besichtigen wir das prunkvolle Po Lin Kloster, das nebenan steht. Ein weiteres Must See! Man kann für das Museum in der Statue Eintritt zahlen und bekommt eine Snack Card. Hauptspeise, Nachspeise, Kaffee, neben dem Kloster, so billig wie sonst nirgends im teuren Hongkong.


















Ohne Warteschlange (wie oft bei der Bergfahrt) fahren wir mir der Glasboden-Seilbahn um 25 € p. P. Oneway runter bis Tung Chung, wo es eine Outlet Mall und eine MTR Station gibt. Super Aussicht auf den riesigen Hongkong Airport auf Lantau.








Zurück auf Hong Kong Island beenden wir den Tag mit einem Besuch des Night Markets und einem Dinner in einem veganen Restaurant. Für die Rückfahrt zum Hotel rein in die Tram, es macht unheimlich Spaß, wir verzichten auf die viel schnellere U-Bahn.

Am Abflugtag fahren wir mit dem Hotelshuttle Bus H1 zur Hongkong Station. Dort in der U-Bahn-Sation stehen (wie auch in der Kowloon Station auf der anderen Seite der Stadt) für alle Airlines Check-In Schalter zur Verfügung, wir bekommen unsere Boarding Pässe bis Wien und sind vom Gepäck befreit. Herrlich! Man muss den Airport Express Train beim Zutritt zahlen, natürlich auch mit Octopus, sollte dafür noch 100HK$ pro Person Guthaben drauf haben. Die Karte wird nachmittags beim Zugang zum Zug erkannt, es wird nichts mehr abgebucht.




Nun bleibt noch einiges zu tun. Mit den Midtown Escalators geht es den Hügel rauf. Es gibt 20 Rolltreppen, die von 6-10 Uhr bergab, danach bergauf eingeschaltet sind. Man fährt ganz knapp an den Wohnungen und Büros vorbei, die Strassen zwischen den Anstiegen geht man über Brücken. Oben angekommen, wandern wir Waldstrassen entlang bis zur Peak Tram Station, eine Fahrt zum Victoria Peak geht sich zeitmässig nicht mehr aus.






Etwas Weihnachts-Shopping noch bei der Causaway Bay und um 14:00 ab zum Airport, der Express fährt 24 min. Das zurückgezahlte Guthaben der Octopus Card verwenden wir noch in einem asiatischen Restaurant, sehr gut ist das auf der Ankunftsebene neben dem McD.





Überraschenderweise fliegt die Etihad-Strecke nach Abu Dhabi Air Seychelles, eine der schlechtesten Airlines auf Langstrecke, die wir je hatten. FlyNiki nach Wien geht dann wieder. Gesamte Flugzeit 16 Stunden plus Transferzeit 3 Stunden.

Fazit Destinationen:
Fünf asiatische Millionenmetropolen in knapp vier Wochen, die vielen neuen Eindrücke waren überwältigend. Fernost-Asien sollte für keinen, der gerne reist, ein weisser Fleck auf der Weltkugel bleiben.


Es ist für uns aber klar, dass Asien Florida nicht als Winter-Fluchtort Nummer 1 ersetzen wird.

Hongkong und Singapore sind sehr verwestlichte Städte, eigentlich muss man sagen sie sind schon moderner, dynamischer als Großstädte in den USA oder Europa. Trotzdem gibt es auch hier noch alte, authentisch asiatische Ecken zu entdecken.

Hongkong ist unser Favorit, allein schon wegen der unvergleichbaren Lage und der beeindruckenden Architektur.

Bangkok ist mit 15 Mio Einwohnern ein Moloch, was mit vielen Nachteilen bezüglich Sauberkeit und Umwelt verbunden ist. Unendlich viele buddhistische Sehenswürdigkeiten, sehr freundliche Menschen mit wenig Sprachkenntnissen, für uns Fernost-Neulinge spannend und interessant.

Am meisten haben mich die vietnamesischen Städte Ho Chi Minh City und Hanoi überrascht, ich hatte eine andere Vorstellung. Es gibt viele schöne Gebäude und breite Strassen aus der französischen Kolonialzeit. Die Leute sind distanzierter als die Thais, haben mehr Stolz, sind weniger religiös, 80% sind Atheisten.


Fazit Schiff:
Etwas plüschiger, altbackener, natürlich merkt man auch die Abnützung stärker. Alles nicht dramatisch, allerdings hört man von vielen Gästen einiges an Kritik. Da wir oft Tische mit 6-8 Personen beim Select Dining teilen, sind diese Meinungen durchaus repräsentativ. Mit der Solstice Class (oder in diesem Zusammenhang auch RCI Quantum Class) kann sich die Millennium Class keinesfalls messen.

ABER: die Routen, die diese kleineren Schiffe fahren, machen das große Plus aus. Und als wir die Sun Princess in Singapore auslaufen sahen...von aussen zumindest ganz fürchterlich, wie die uralten Carnival und Costa Kähne. Daher gibt es auf unserer Route in Asien in der Premium Klasse kaum Besseres. Azamara usw. ja, ist aber nicht vergleichbar mit Premium...




Gäste:
Englischsprachig aus USA/CAN/UK/AUS: 1617
Deutschsprachig: 134
China: nur 74
Geschätzt rund 400 Gäste von 2100 sind chinesischer Abstammung und kommen mehrheitlich aus Nordamerika.

Positive Punkte:
Stauraum in der Kabine
Cosmos Lounge am Bug ähnlich der Sky Lounge auf der S-Class
Al Bacio Café gleiche Top Qualität wie auf Solstice Class
Qualität der Speisen (Fleischqualität, Früchte) besser als in der Karibik (indischer Küchenchef)
Sehr gute Aufteilung des Pooldecks, besser als auf vielen größeren Schiffen
Drei Liftschächte, keine Warteschlangen, gibt es bei den neueren Schiffen nicht mehr

Negative Punkte:
Total verbautes Ocean View Self Service, keine Ausgabe-Inseln wie heute üblich
Beengtes Atrium, das ist sogar auf der kleinen RCI Vision Class besser gelöst
Keine Polsterauflagen auf den Liegen
Klimaanlage im Stateroom defekt, nicht regelbar
Karte 8x getauscht, Türschloss musste viermal repariert werden
Teilweise schlecht geschultes Personal und langsames Service im MDR

Die letzten Bilder zum Abschluß sollten doch von der Millennium sein, mit der weihnachtlich geschmückten Haupttreppe, das war sehr aufwändig gestaltet.












Das war's, ich habe fertig, wie man so schön sagt.